Die Nabelschnur reisst während der Geburt ein und zieht sich zusammen. Ungefähr 16 Stunden nach der Geburt ist der Nabelstrang eingetrocknet und fällt ab. Es bildet sich unter dem Nabelschorf eine schützende Haut über der Wunde.

Solange diese Haut fehlt, stellt der Nabel eine Eintrittspforte für Infektionserreger dar. Es kann zu Entzündungen, Abszessen oder sogar zu einer Blutvergiftung kommen. Entzündungen können das Bindegewebe derart schädigen, dass es später zu Nabelbrüchen kommt. Wird dies vermehrt beobachtet, ist eine Überprüfung der Nabelgesundheit im Ferkelalter wichtig. Treten bei der Nabelkontrolle am zweiten/dritten Tag gehäuft Rötungen und Schwellungen auf, muss die Nabelhygiene intensiviert werden.

Nabelhygiene beginnt direkt nach der Geburt

Eine gute Nabelhygiene beginnt damit, dass der Nabel direkt nach der Geburt mit einem Jodpräparat oder einem Wundspray desinfiziert wird. Nach dem Ausstreichen des Bluts aus dem Nabelstrang kann er auf Handbreite gekürzt werden. Durch das Kürzen wird verhindert, dass das Ferkel immer wieder selbst auf den Strang steht und dadurch die Abheilung stört. Ausserdem wird durch das Einkürzen die Kontaktoberfläche des Nabels zu Keimen vom Stallboden oder von der Haut der Sau vermindert.

Bewährt hat sich auch das Verwenden von Einstreupulver rund um den Geburtszeitpunkt. Einstreupulver begünstigen einerseits das Abtrocknen des Nabels. Anderseits enthalten gewisse Pulver ätherische Öle, die einen zusätzlichen antibakteriellen Effekt haben. Eine gute Reinigung und Desinfektion der Abferkelbuchten sind wichtige Voraussetzungen, damit die beschriebenen Massnahmen greifen.

Nabelbrüche sind zwar nur niedrig erblich. Die Suisag verfolgt dennoch das Ziel, eine Zuchtwertschätzung für das Auftreten von Nabelbrüchen für Vaterlinien-Eber zu etablieren.