Die Trinkwasser-Initiative und die Pestizid-Initiative sind am Super-Abstimmungssonntag vom 13. Juni 2021 klar gescheitert: Die Stimmbürger haben die beiden Agrar-Initiativen mit über 60 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt.
Die Initiativen scheiterten auch am Ständemehr, weil mit Ausnahme von Basel-Stadt alle Kantone sie ablehnen. Am deutlichsten ist die Ablehnung in den Landwirtschafts-Kantonen, so sagt das Wallis mit 79 Prozent Nein zu den Agrar-Initiativen.
(Stand: Sonntag um 18 Uhr, wird laufend aktualisiert)
Beide Agrar-Initiativen verlangten eine Lebensmittelproduktion und Lebensmittelversorgung ohne Pestizide.
«Die einheimische Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft ist froh, dass die beiden extremen Vorlagen keine Mehrheit fanden», erklärte Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes SBV. «Die StimmbürgerInnen können zu Recht davon ausgehen, dass die bereits aufgegleisten Massnahmen und insbesondere die neue Pestizid-Gesetzgebung zu einer verbesserten Praxis mit weniger Pflanzenschutz führe. Weitere Optimierungen sind damit garantiert.»
Die Stimmbeteiligung war mit 59 Prozent extrem hoch. Rückblickend ist es die sechsthöchste Stimmbeteiligung seit der Abstimmung über das Frauenstimmrecht 1971. Der Grund dafür ist die hohe Mobilisierung in den ländlichen Regionen.
Trinkwasser-Initiative geht mit 62 Prozent Nein-Stimmen bachab
Die Schweizer Stimmbürger haben die Trinkwasser-Initiative mit einem Nein-Stimmenanteil von 62 Prozent abgelehnt.
Die Trinkwasser-Initiative scheitert aber am Ständemehr, weil 25 von 26 Kantonen sie ablehnen. Basel-Stadt stimmt als einziger Kanton den Initiativen zu, mit knapp 60 Prozent.
Pestizid-Initiative geht mit 61 Prozent Nein-Stimmen bachab
Bei der Pestizid-Initiative fällt das Nein «ein Mü» weniger deutlich aus: Sie scheitert mit einem Nein-Stimmenanteil von 61 Prozent.
Aber auch die Pestizid-Initiative scheitert am Ständemehr, weil 25 von 26 Kantonen sie ablehnen. Basel-Stadt stimmt als einziger Kanton den Initiativen zu, mit knapp 60 Prozent.
Die klare Ablehung der Agrar-Initiativen hat sich seit Wochen abgezeichnet
Die Ablehnung der beiden extremen Agrar-Initiativen ist keine Überraschung. Wie viele Volksbegehren stiessen auch die Trinkwasser-Initiative und Pestizid-Initiative zunächst auf Sympathie. Erste Umfragen deuteten noch auf eine klare Annahme hin.
Im Lauf der Abstimmungs-Kampagne setzten sich dann aber die gegnerischen Argumente durch. Vier Wochen vor der Abstimmung lagen die beiden Lager etwa gleichauf, der Trend hatte da aber schon deutlich ins Nein gedreht.