Kurz & bündig
-Der Schweizer-Pumptankwagen namens «Top-Line» der Meyer Gruppe wurde neu entwickelt.
- Das Fahrwerk und die Tankform sind optimal aufeinander abgestimmt.
- Der modulare Aufbau ermöglicht diverse Fassvolumen und einen tiefen Schwerpunkt.
- Verschiedene Pumpensysteme werden angeboten.
- Nebst dem direkten Ausbringen mit dem Verteilergestänge kann Gülle vom Feldrand oder ab der Grube auf das Feld gebracht werden.

Die neue Pumptankwagen-Generation der Schweizer AG in Schwarzenbach SG wurde völlig neu entwickelt. Dabei wurden die Forderungen der Praxis nach Hangtauglichkeit und Bodenschonung in den Vordergrund gestellt. Das sieht man der Form der Pumptankwagen-Baureihe namens Schweizer-«Top-Line» deutlich an: Sie wirkt flach und breit. So soll der Schwerpunkt tief gehalten werden. Das ist vor allem dort ein Vorteil, wo am Hang mit zusätzlichen Aufbauten wie dem Schleppschlauchverteiler gefahren werden muss.

Die Anforderungen rund um die Gülleausbringung haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Um die für jeden Betrieb ideale Lösung zu finden, wird die neue Fasslinie in drei Ausstattungsvarianten angeboten, um die strengen Auflagen bei der Gülleausbringung zu erfüllen, wo zum einen mindestens das Schleppschlauchverfahren angewendet werden muss.

Zum anderen greifen auch bei den Fässern die Strassenverkehrsvorschriften, welche für landwirtschaftliche Anhänger strengere Bremsvorschriften verlangen. Wegen der Gesetzesänderung müssen auch neue Fässer seit Mai 2019 mit Zweileiterbremsen ausgerüstet sein. Bei den Höchstgeschwindigkeiten gilt heute 40 km/h auch bei neuen Fässern als Standard; es sind massivere Bremsanlagen notwendig. Weil Güllefässer in der Regel eine lange Lebensdauer haben, ist ein Wechsel von einem alten auf ein neues Fass mit einem grossen Entwicklungssprung verbunden.

Güllefässer sind mehr als nur ein Fass

Aus den erwähnten Gründen haben in den letzten Jahren viele Hersteller ihre Güllefass- oder Pumptankwagen-Baureihen erneuert. Ein Beispiel ist die «Top-Line»-Baureihe von Schweizer. An der Tier und Technik 2024 wurde der neue Pumptankwagen der Öffentlichkeit präsentiert und im Frühling in der Praxis eingeführt. Das Fahrzeug ist mehr als ein Fass mit Rädern. Von der einfachen Handsteuerung über die Canbussteuerung bis zur kompletten Funksteuerung aller Schieber bietet der Hersteller alles an. Das Fahrwerk wurde so ausgelegt, dass ein modularer Aufbau verschiedener Fassgrössen möglich ist.

Das neue Fahrwerk erfüllt die erwähnten Strassenverkehrsvorschriften. Dabei gingen die Entwickler bei Schweizer keine Kompromisse ein und setzten den Fokus auf die Stabilität und zugleich auf ein möglichst geringes Gewicht. Zudem hat Schweizer die Form so entwickelt, dass der glasfaserverstärkte Polyestertank optimal ins Chassis integriert werden kann. Der Tank ist herzförmig gebaut, lässt sich mit dieser neuen Form tief ins Fahrwerk einbauen und ermöglicht einen niedrigen Schwerpunkt.

Die Maschine ist modulartig aufgebaut und dadurch flexibel

Damit eine grosse Bereifung möglich ist, sind im Tank grosse Radausschnitte geformt. Dadurch wird es auch möglich, die Achsen nach hinten oder vorne zu verschieben. Das kommt vor allem dann zum Tragen, wenn je nach Schleppschlauchverteiler die Gewichtsverteilung angepasst werden muss, um die gewünschte Stützlast zu erreichen.

Am Heck des Fahrwerkrahmens sind Aufnahmen für verschiedene Verteilsysteme vorbereitet. So können viele Ausrüstungen ohne weitere Vorbereitung ans Fass montiert werden. Die Meyer Gruppe verspricht hier zudem, dass dank der Fertigung in der Schweiz auch auf individuelle Kundenwünsche eingegangen werden kann.

Deichsel unten anhängen erhöht die Sicherheit

Als Option ist eine Deichselfederung erhältlich. Zudem kann die Deichsel so eingestellt werden, dass eine Anhängung unten wie auch oben am Traktor möglich ist.

Wenn die Möglichkeit besteht, ist die Untenanhängung die sicherere Variante. Vor allem dann, wenn der Einsatz am Hang erfolgt. Das Fassungsvolumen der Behälter beginnt ab 4500 Litern und steigert sich in Schritten von 500 Litern bis zu maximal 10 000 Litern. Ab einer Fassgrösse von 6500 Litern ist eine Tandemachse erhältlich. Ab 7500 Litern ist die Tandemachse Standard. Die Tandemachse wird in einer Boogie-Ausführung geliefert und hat eine Nachlaufachse.

Hauseigene Pumpensysteme stehen zur Auswahl

Bei den Pumpen können die «Top-Line»-Modelle mit verschiedenen Aggregaten ausgerüstet werden. Dank der Schneckenpumpen aus eigener Fertigung sind nebst dem direkten Ausbringen ab Fassverteiler weitere Einsätze möglich. Der Pumptankwagen kann so auch ab Feldrand oder direkt ab der Grube die Gülle über Schlauchleitungen zum Feld bringen.

Die hohe Flexibilität und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten zeigen sich auch an der Ausstattung, wo der Gülleschlauch beidseitig am Fahrzeug gekuppelt werden kann. Ohne grosse Fahrmanöver kann so rasch mit dem Befüllen begonnen werden. Alle technischen Bauteile sind auf dem Hauptchassis platziert.

Nur die Halterung für die geordnete Hydraulikschlauchführung ist mit der Deichsel verschraubt. Das ist zwar nur ein Detail, es zeigt jedoch, dass die «Top-Line»-Baureihe als durchdachtes Konzept gesehen werden kann.

Meyer Gruppe
Zur Meyer Gruppe gehören die beiden Unternehmen Meyer AG in Rothenburg LU und die Schweizer AG in Schwarzenbach SG. Das Unter-nehmen mit dem Hauptsitz in Rothenburg ist im Bereich der Stallbau-, Biogas-, Umwelt- und Landtechniktechnologien tätig. Bei der Schweizer AG Schwarzenbach werden seit über 60 Jahren Güllefässer und Pumptankwagen produziert. Dort wird auch die neue «Top-Line»-Pumptankwagen-Generation produziert. Auch die verschiedenen Pumpentypen, die für die neue Pumptankwagenbaureihe angeboten werden, werden in den eigenen Werken der Meyer Gruppe in der Schweiz produziert.