Die warmen Temperaturen Ende Februar, anfangs März dieses Jahres förderten bereits das Graswachstum auf der Weide und liessen es in die Höhe schnellen. Junges Frühlingsgras hat einen hohen Energiegehalt (ca. 7 MJ NEL), ist aber strukturarm.

Mütter mit Mehrlings-Geburten und dementsprechend kleineren Lämmern können vom guten Gehalt dieses Weidegrases profitieren. Die Milchleistung erhöht sich und kann so zu besseren Tageszunahmen bei den Jungtieren führen. Damit das Potenzial der Frühlingsweide ausgenutzt werden kann, sollte die Umstellung von der Winterfütterung auf Weidehaltung schrittweise erfolgen. So können sich die Pansenmikroben an die neue Rationszusammensetzung gewöhnen. Ein abrupter Wechsel kann zu Durchfall oder Überlastung des Verdauungssystems führen und die Tiere schwächen.

Darum macht eine Ergänzung mit Dürrfutter Sinn. Gut strukturiertes Emd (2. Schnitt) enthält weniger Zucker als Heu und kann den Energieüberschuss etwas ausgleichen.

Wegen Weideparasiten gezielt überweiden

Bezüglich Weideparasiten wäre es von Vorteil, wenn zuerst jene Flächen überweidet werden könnten, welche im Herbst noch geschnitten wurden. Oder man achtet darauf, dass jedes Jahr eine andere Fläche vor dem ersten Weidegang im Frühjahr gemäht wird. Denn einige Larven von Magen-Darm-Parasiten überwintern auf den Weiden. Zudem gehen gewisse Wurmarten im Herbst nach der Weidesaison in ein Ruhestadium im Tier über (z.B. der gedrehte Labmagenwurm) und entwickeln sich erst gegen Ende Winter weiter. Eine direkte Kontamination der Weiden ist dadurch möglich und der Befallsdruck auf die Jungtiere steigt.