«10 Vorschläge für eine konstruktive Agrarpolitik der Zukunft» machte «die grüne»-Chefredaktor Jürg Vollmer nach der Abstimmung über die Trinkwasser-Initiative und die Pestizid-Initiative, die am 13. Juni 2021 von den Schweizer Stimmbürgern mit rund 60 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt wurden. Dass diese Vorschläge für eine Kontroverse sorgen, war voraussehbar (und auch geplant).

Wir haben 10 Akteure der Schweizer Landwirtschaft gefragt, welche dieser 10 Vorschläge sie unterstützen, welche sie ablehnen – und welche Vorschläge für die Zukunft noch fehlen (in alphabetischer Reihenfolge):

Eine grundsätzliche Antwort auf unsere Frage gibt Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und Agrarpolitik im Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich: «Der wichtigste Aspekt ist, dass es viele Vorschläge mit diversen Ansatzpunkten sind, die dabei auch verschiedene Akteure ansprechen.»

«Wege zu einer nachhaltigeren Land- und Ernährungswirtschaft brauchen vielfältige Strategien, die kurz- aber auch langfristig Wirkung zeigen, und entlang der ganzen Kette, von Produktion bis zum Konsum, aber auch in Industrie und Forschung, ansetzen.»

«Diese vielfältigen Strategien und Massnahmen müssen zielorientiert sein aber auch Freiräume für effiziente und innovative Lösungen lassen, und daher nicht nur aus Verboten und Auflagen bestehen. Dazu braucht es daher auch griffige Anreiz-Mechanismen, die nachhaltigen Entwicklungen fördern und Innovationen ermöglichen: besseres Handeln muss sich für alle Akteure lohnen.»

1. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Massive Erhöhung der Forschungsmittel für die Landwirtschaft. Aber keine Alleingänge der Schweizer Wissenschaft. Mehr Forschungsmittel gibt es nur, wenn international zusammengearbeitet wird.

[IMG 2] Eva Reinhard, Agroscope:  Als Leiterin des Forschungsinstituts des Bundes für Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft, sollte ich mich natürlich positiv zum ersten Vorschlag äussern. Jedoch finde ich, dass es nicht zielführend ist, eine Erhöhung der Forschungsgelder an internationale Zusammenarbeiten zu koppeln.

Die lösungsorientiertesten Forschungsprojekte sollen unterstützt und gefördert werden, unabhängig der Kooperationen. Ob und welche Projektpartner gewählt werden, hängt von der Forschungsfrage ab. Zum Beispiel ist die standortangepasste Landwirtschaft für mich ein entscheidender Faktor einer nachhaltigen Landwirtschaft. Und dafür braucht es eher ergänzende Forschung in den verschiedenen Regionen der Schweiz.

Nationale Zusammenarbeit ist für uns daher ebenso wichtig, wie die internationale. Das eine tun und das andere nicht lassen, ist die Devise.

 

Anna Bozzi, Scienceindustries: Als Vertreterin der forschenden Agrar-Industrie steht Scienceindustries selbstverständlich für Forschung und Innovation ein. Es braucht innovative Unternehmen in Forschung und Entwicklung, aber auch in Produktion und Registrierung, um neue Produkte in den Markt zu bringen. Auch in der Schweizer Landwirtschaft.

Um Innovation zu ermöglichen, braucht es allerdings die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Forschungsfreiheit und effiziente und verlässliche Bewilligungsverfahren. Einzig durch eine umfassende Auswahl an Werkzeugen – von modernen Züchtungsmethoden über hochspezifische synthetische Wirkstoffe bis hin zu innovativen Biologicals und Digitalisierung – werden die Landwirte die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen.

Wichtig wie beschrieben, sollte die Forschung in einem europäischen bzw. internationalen Kontext erfolgen und nicht isoliert nur in der Schweiz.

Urs Brändli, Bio Suisse: Massiv erhöht werden müssen die Forschungsmittel und die internationale Zusammenarbeit für ökologische Lösungen! Davon profitiert dann die gesamte Landwirtschaft.

Meret Schneider, Nationalrätin: Das Potenzial, das hier noch brach liegt, könnte massiv zur Lösung aktueller Probleme wie dem Düngereintrag in die Böden oder Problemfelder im Bereich Precision Farming beitragen.

Hier wird noch kaum ausgeschöpft, was möglich wäre und insbesondere die internationale Zusammenarbeit könnte ein Sprungbrett für eine stark beschleunigte Entwicklung in Richtung mehr Nachhaltigkeit sein, ohne primär über Verbote und stark restriktive Massnahmen arbeiten zu müssen.

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Forschung ist zweifellos wichtig; allerdings stellt sich vielmehr noch die Frage, warum viele dieser Erkenntnisse nicht oder nur teilweise in die landwirtschaftliche und agrarpolitische Praxis transferiert werden.

Der Ausbau der Forschungsmittel alleine garantiert den Wissenstransfer und den Einbezug der Landwirtschaft nicht. Dieser Aspekt müsste noch eingehender betrachtet werden.

2. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Die unsägliche Agrar-Bürokratie auf allen Ebenen abbauen. Das Ziel muss eine massive Entlastung der Landwirte sein – und mehr Entwicklungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft zum Beispiel in der Genehmigung neuer Bauten.

[IMG 3] Samuel Guggisberg, IG BauernUnternehmen: Der Abbau der Agrar-Bürokratie und der Umbau der Agrarpolitik AP22+ ist unser klares Ziel.

Der Lösungsweg für die Bürokratie ist verblüffend einfach: Ein Formular mit den Eckdaten des Betriebes, der Rest wird über die Erstabnehmer direkt pro Kilogramm Ertrag abgewickelt bzw. ausbezahlt.

So reduziert sich der Büro-Aufwand für die Landwirte. Gleichzeitig werden auch für extensivere Produktionsrichtungen ertragsbasierte Direktzahlungen eingerichtet.

 

Markus Ritter, SBV: Der administrative Aufwand wird von vielen Bauernfamilien tatsächlich als sehr belastend empfunden, da er zusätzlich anfällt und viel Zeit beansprucht. Solche «Büro-Arbeiten» werden oft abends oder sonntags erledigt.

Zur Reduktion des administrativen Aufwandes sind die Reformzyklen der Länge der Investitions-Zyklen anzupassen– also mindestens acht Jahre. Dies ermöglicht Planungssicherheit und verhindert, dass sich die Bauernfamilien ständig mit neuen Beiträgen und Vorgaben auseinandersetzen müssen.

Nicht minder wichtig ist dabei, die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen. Diese Tools müssen benutzerfreundlich sein, das Mehrfach-Erfassen von Daten verhindern und das automatische Übermitteln an die entsprechende Stelle ermöglichen.

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Die Agrar-Bürokratie ist abzubauen, zweifellos. Ob dazu eine Deregulierung der Bauvorschriften ein gutes Beispiel ist, wage ich aber zu bezweifeln. Die Stichworte hier sind Kulturlandschutz, räumliche Entwicklung und vielgestaltige Interessen daran.

Viel eleganter wäre es, Doppel- und Dreifach-Datenerfassung zu eliminieren und dafür zu sorgen, dass nicht jedes Detail auf Verordnungs- oder Gesetzesebene geregelt wird. Hinzu kommt die Stärkung der Label-Organisationen.

Zudem entspringt der hohe administrative Aufwand nicht zuletzt den Forderungen der Branche. Zum Beispiel die Möglichkeiten, bei den diversen Produktionssystembeiträge PSB den jeweiligen Situationen anzupassen – siehe zum Beispiel Zusatzmodule der Suisse-Bilanz.

Administrative Vereinfachung ist nur dann angebracht, wenn dies oben erwähnter Prämisse entspricht (Reduktion der negativen Umweltwirkung der Landwirtschaft reduzieren und nachhaltigere Landwirtschaftsformen fördern).

Stefan Flückiger, STS: Klar gibt es Verbesserungspotenzial, insbesondere dort wo die Agrar-Bürokratie keinen Zusatznutzen für KonsumentInnen, Behörden und LandwirtInnen bringt.

Beim Tierschutz sehen wir aber damit eine sinnvolle Nachvollziehbarkeit und Überprüfung der Einhaltung von Leistungen verbunden, für welche zum Beispiel Direktzahlungen bezogen werden. Es ist absolut notwendig, dass beispielsweise Bauern zeitaktuelle Auslaufjournale führen, um die Glaubwürdigkeit und Kontrollierbarkeit des Auslaufs und des Weideganges für Tiere zu gewährleisten. Auch wenn dadurch gewisse Mehraufwände entstehen.

3. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Die AP22+ komplett «umbauen» zur Zukunftsstrategie für Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette – und zu einer integrierten Ernährungs- und Konsumstrategie.

[IMG 4] Markus Ritter, SBV:  Damit die Lebensmittelproduktion (und mit ihr die Ernährung) gesamthaft als nachhaltig betitelt werden kann, reicht es nicht nur, bei der Landwirtschaft mit entsprechenden Massnahmen anzusetzen.

Die Forschung, die vor- und nachgelagerten Bereiche, der Handel und der Konsum müssen ebenfalls ihren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten.

Jeder Sektor muss Nachhaltigkeitsziele festlegen, die er mit entsprechenden Massnahmen in angepasster Zeit erreichen kann! Diese müssen zwischen den Sektoren aufeinander abgestimmt sein und dürfen nicht zu Zielkonflikten führen.

 

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Ein kompletter «Umbau» der Schweizer Agrarpolitik tönt auf die Schnelle gut. Die Schwierigkeit ist aber, dass jeder Umbau Verlierer kreiert und dass letztere Anreize haben, sich zu wehren.

Ob ein Komplett-Umbau Mehrheitsfähig ist, wird sich zeigen. Die Integration der genannten Dimensionen ist aber wichtig.

Anna Bozzi, Scienceindustries: Mit der Agrarpolitik AP22+ wollte der Bundesrat die agrarpolitischen Rahmenbedingungen in den Bereichen Markt, Betrieb und Umwelt verbessern. Die Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft soll die Wertschöpfung am Markt steigern, die betriebliche Effizienz erhöhen und die Umweltbelastung sowie den Verbrauch von nicht erneuerbaren Ressourcen weiter reduzieren.

Die Agrar-Industrie steht hinter diesem Ansatz, besteht aber auf einer holistischen Definition von Ressourcen-Effizienz: Ressourcen-effiziente Landwirtschaft heisst Optimierung des Ernteertrags unter Verwendung von möglichst wenigen Produktionsmitteln – wie Finanzen, Arbeit, Energie, Landfläche, Wasser, Dünger oder Pflanzenschutzmittel – mit möglichst geringen Auswirkungen auf Biodiversität, Boden, Luft und Klima.

Die moderne Landwirtschaft hat den Eigenanspruch, ihren Erlös am Markt über den Verkauf hochwertiger Nahrungsmittel zu erzielen. Ist es aber der richtige und faire Weg, in der Schweiz auf eine weitere Extensivierung, und somit auf eine noch weniger produktive Landwirtschaft zu setzen und dann einfach mehr zu importieren?

Die Beantwortung führt zur Kernfrage, was eine in allen drei Dimensionen (ökonomisch, sozial, ökologisch) nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft ist. Es gilt, wissenschaftsbasiert und sachlich festzulegen, wo Lücken oder Zielkonflikte bestehen und was die Rolle der international integrierten vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette bei der Zielerreichung ist. Transparenz ist nötig, damit die Margenabschöpfung dort erfolgt, wo echte Wertschöpfung entsteht.

Stefan Flückiger, STS: In einer Zukunftsstrategie für Nachhaltigkeit müssen vier Zieldimensionen gleichwertig verfolgt werden: Umwelt, Gesundheit, Soziales und Tierwohl.

Zwischen diesen bestehen Synergien, aber auch Zielkonflikte. Es kann zum Beispiel aus Gründen der Gesundheit sinnvoll sein, etwas weniger tierische Produkte zu konsumieren, die dafür tiergerecht produziert wurden, das heisst «weniger und besser». Damit lassen sich Synergien zwischen den Gesundheits-, Umwelt- und Tierwohlzielen erreichen, wovon letztlich auch die  Landwirtschaft profitieren kann, wenn sie konsequent auf tierfreundliche Haltungssysteme umstellt.

Es braucht gegenüber dem Markt rasch klare Signale des Bundes, dass die Märkte der tierfreundlichen Erzeugung nicht stagnieren dürfen, sondern wiederbelebt werden müssen. Denn ausgerechnet beim für den Steuerzahler wichtigsten Anliegen an die Landwirtschaft, dem Tierwohl, bestehen keine explizit festgelegten Ziele.

Wir fordern neben den beiden Absenkpfaden für Nährstoffe und Pestizide einen «Ausbaupfad Tierwohl» mit klaren und messbaren Zielen auf Gesetzesstufe, analog zu den Umweltzielen. Die Landwirtschaft muss eine «weniger und besser-Strategie» in Angriff nehmen.

4. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Regionale Produzenten und Vermarktungsstrukturen stärken. Dazu gehören auch verbindliche Vorgaben für Kantinen und Grossküchen öffentlicher Einrichtungen. Österreich macht uns das mit der Initiative «Österreich isst regional» vor.

[IMG 5] Meret Schneider, Nationalrätin Grüne: Das ist eines meiner zentralen politischen Anliegen, für die ich schon lange kämpfe. Würde der öffentliche Sektor im Bereich Verpflegung konsequent auf Regionalität, Saisonalität und auch vermehrt pflanzliche Kost setzen, würde hier ein Absatzmarkt für regionale Produzierende geschaffen, der ihnen mehr Sicherheit bietet dank dem Verzicht auf «Knüppelverträge» wie sie bei den Grossverteilern üblich sind.

Ausserdem wäre dann bereits ein grosser Teil der Ausser-Haus-Verpflegung in der Schweiz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Durch den Einsatz vermehrt pflanzlicher Produkte würde ein Anreiz für Bauern geschaffen, mehr auf pflanzliche Kulturen zu setzen (da sie einen garantierten Absatz finden) und zugleich den KonsumentInnen die Vielfalt einer pflanzenbasierten, regionalen Ernährung schmackhaft gemacht, ohne dass es sich nach Zwang anfühlt.

Was angeboten wird, wird konsumiert und der öffentliche Sektor hat hier einen grossen Hebel, den zu betätigen er in der Verantwortung steht.

 

Urs Brändli, Bio Suisse: Eine Gemeinschafts-Gastronomie in welcher die Zutaten ökologischen, regionalen und saisonalen Aspekten gerecht werden, ist ein zentraler Punkt. Nicht nur Österreich mit der Initiative «Österreich isst regional», auch Dänemark oder Deutschland zeigen uns wie es geht.

Stefan Flückiger, STS: Der Schweizer Tierschutz fordert mehr dezentrale Schlachtkapazitäten, weil damit die Problematik mit den langen Tiertransporten entschärft werden kann.

Auf der Vermarktungsseite gehört es zu einer nachhaltigen Ernährungsstrategie, dass die Ernährung auch tiergerecht ist. Die öffentliche Hand und die Gemeinschaftsverpfleger haben Verantwortung zu übernehmen und Tierwohlprodukte (Label und Bio) auf ihre Menükarten aufzunehmen, deren Anteile heute bedenklich tief sind.

Wenige grosse Gemeinschaftsverpfleger hätten es in der Hand, die Label-Anteile zu erhöhen.

Der Bund hat wirksame Kampagnen zu führen wie dies der STS zusammen mit den landwirtschaftlichen Label-Organisationen IP-Suisse, Bio Suisse, Mutterkuh Schweiz, Demeter und KAGfreiland derzeit mit der «Absatzoffensive Labelfleisch in der Gemeinschaftsgastronomie» macht.

Wir zeigen den Betrieben auf, wie Labelfleisch gefördert werden könnte, zum Beispiel mit einem klar sichtbaren «Mehrpeis für Mehrwert», indem dem Gast sichtbar gemacht wird, dass das Menü mit Label-Fleisch lediglich 0.20 bis 0.50 Franken und mit Bio-Fleisch 1.00 bis 1.50 Franken teurer zu stehen kommt.

Zudem hat der Bund auf die Beschaffung der staatsnahen Betriebe Einfluss zu nehmen (Post, SBB, Spitäler).

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Verbindliche Vorgaben für Kantinen und Grossküchen öffentlicher Einrichtungen sehen wir auch als mögliche und wichtige Handlungsachse.

5. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Lenkungsabgaben auf alle Pflanzenschutzmittel PSM (auch im Bio-Landbau, siehe Kupfer) und Düngemittel einführen. Dabei sollen sehr risikoreiche Produkte stärker besteuert werden. Die Erlöse aus den Lenkungsabgaben fliessen zurück zu den Landwirten, um Einkommensverluste zu begrenzen.

[IMG 6] Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Das ist ein erfolgsversprechender Ansatz im Sinne der Kostenwahrheit.

Einige Mitglieder der Agrarallianz stehen Lenkungsabgaben aus Angst vor höheren Kosten kritisch gegenüber, andere sehen in Lenkungsabgaben einen wirksamen Weg zur besseren Steuerung.

 

Urs Brändli, Bio Suisse: Lenkungsabgaben auf Pflanzenschutzmittel und Düngemittel fordern wir seit Jahren!

Stefan Flückiger, STS: Es braucht auch Lenkungsinstrumente für Massnahmen im tierischen Bereich. Denn unsere STS- und Agroscope-Studien haben gezeigt, dass der Markt von Tierwohl-Produkten nicht funktioniert – der Staat hat zu lenken!

Zum einen ist es eine Eigenheit des Marktes mit dem öffentlichen Gut Tierschutz. Zum anderen aber auch, weil nicht der wahre Wert von tierischen Produkten abgebildet wird (keine Kostenwahrheit!). Zentral sind aber die marktmächtigen Strukturen, weshalb die Märkte nicht funktionieren (siehe unten).

Der Bund muss als Regulator das Funktionieren sicherstellen und dafür sind Lenkungsabgaben ein zentrales Mittel. Würden die Märkte spielen und die wahren Kosten verrechnet (Kostenwahrheit), würden die konventionellen Produkte deutlich teurer, unter Umständen sogar teurer als tierfreundlich erzeugte Produkte.

Markus Ritter, SBV: Der Aufwand für das Verwalten dieser Lenkungsabgaben ist unverhältnismässig hoch und löst das eigentliche Problem nicht, weshalb zum Beispiel Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

Anreiz-Systeme (wie zum, Beispiel Beiträge für den Verzicht auf Herbizide) belohnen den Mehraufwand, der für diese Produktionsform anfällt.

Anna Bozzi, Scienceindustries: Der Vorschlag, eine Lenkungsabgaben auf Pflanzenschutzmittel einzuführen, wurde zwar vom Bundesrat in der Agrarpolitik AP22+ nicht weiterverfolgt, er taucht aber in der politischen wie öffentlichen Diskussion immer wieder auf.

Doch bei näherer Betrachtung verfehlt eine Lenkungsabgabe auf Pflanzenschutzmittel ihr Ziel. Die Bio-Branche neigt zu Lenkungsabgaben, allerdings nur unter der Prämisse, dass Pflanzenschutzmittel, die für den Bio-Landbau zugelassen sind, von der Lenkungsabgabe befreit werden.

Das ist nicht nur opportunistisch, sondern auch wissenschaftlich und ökologisch absurd. Denn entgegen der Volksmeinung sind Bio-Pflanzenschutzmittel nicht grundsätzlich unbedenklich.

Das heisst: Entscheidende Basis für eine Lenkungsabgabe müssten risikobasierte Kriterien sein und nicht das Kriterium, ob ein Mittel für den Bio-Landbau zugelassen ist oder nicht.

Doch abgesehen vom falschen Fokus der propagierten Lenkungsabgabe zeigen Studien, dass Lenkungsabgaben nur unter sehr einschränkenden Bedingungen und lediglich in vereinzelten Fällen sinnvoll sind. Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, baut man damit ein unüberblickbares und willkürliches steuerliches Regelwerk auf, das der Umwelt nichts nützt und die schon heute teure Lebensmittelproduktion in der Schweiz unnötig weiter verteuert.

Konkret ist die geringe Nachfrageelastizität von Pflanzenschutzmitteln das grösste Problem bei der Ausgestaltung einer Lenkungsabgabe. Um die Landwirte dazu zu bewegen, auf ein Mittel zu verzichten, ist eine exorbitante Preiserhöhung erforderlich.

Forscher der Universität Wageningen in den Niederlanden haben berechnet, dass mit einer Lenkungsabgabe von 120 Prozent des Verkaufswertes letztlich nur eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um etwa 4 Prozent erreicht wird.

Diese geringe Elastizität überrascht kaum. Wie Medikamente müssen auch Pflanzenschutzmittel gemäss einer genauen Indikation angewendet werden. Eine Reduktion der eingesetzten Menge entgegen dieser Indikation kann zu einer ungenügenden Wirkung führen und Resistenzen begünstigen.

Samuel Guggisberg, IG BauernUnternehmen: Eine Lenkungsabgabe auf Pflanzenschutzmittel und Dünger ist klar der falsche Weg. Der Administrations-Komplex bei der Vergabe der Gelder verbraucht bereits wieder den Grossteil des Geldtopfes, so dass dies eine neue Steuer ist, welche die Landwirte finanziell belastet und der Umwelt nichts bringt.

6. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Drastische Strafen für «Schwarze Schafe», die mit Pflanzenschutzmitteln oder Hofdünger fahrlässig Gewässer verunreinigen. Ein einziger Ignorant, der Gülle in den Bach spritzt, zerstört das Image von 50'000 Landwirten im ganzen Land.

[IMG 7] Urs Brändli, Bio Suisse: Drastische Strafen bringen uns kaum weiter. Klare Sanktionsreglemente und eine schweizweit einheitliche Praxis bei Umsetzung und Vollzug sind relevanter.

Wichtig scheint uns, dass niemand auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zurückbleibt.

 

Meret Schneider, Nationalrätin Grüne: Ich bin der Ansicht, dass die Höhe der Strafe nicht wesentlich vom Begehen der Straftat abhält. Sicher ist es wichtig, effektiv zu sanktionieren, doch denke ich, dass Prävention und das Aufzeigen alternativer Möglichkeiten sehr viel zielführender sind.

Sanktionen ja, aber diese drastisch zu erhöhen ist meines Erachtens eher ein Akt für die Psychohygiene jener, die sich korrekt verhalten, als ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft.

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Die Agrarpolitik muss aus unserer Sicht Platz haben für Fehler und Lernen ermöglichen. Was es braucht, ist der Austausch in Arbeitskreisen, wie man frühzeitig Fehler erkennen und dann noch proaktiv korrigieren kann. Hier ist die Branche in der Pflicht.

Bestrafung alleine ist aus meiner Sicht zu teuer, zu komplex (Verfahren, Anwälte) und letztlich ungeeignet, um das Verhalten zu ändern.

7. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Verfahren wie Crispr-Cas (also Gen-Technik ohne Einbau artfremder Gene) in der Schweiz in Forschung und Praxis möglichst schnell erlauben.

[IMG 8] Anna Bozzi, Scienceindustries: Wir sind überzeugt, dass die Züchtung resistenter Sorten absolut entscheidend ist, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern. Die neue Gen-Technik ist näher bei der herkömmlichen Züchtung als bei der heute verbotenen Gen-Technik.

Wenn Politik und Gesellschaft eine weitere Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln wollen, können sie nicht gleichzeitig neue Züchtungsverfahren verbieten.

Gen-Editierung hat ein grosses Potenzial. Mit Gen-Editierung gezüchtete Sorten sollen auf Basis einer sorgfältigen Analyse des Nutzens und der Risiken zugelassen werden.

Eine gezielte, risikobasierte Zulassung ist viel besser und konsequenter für Mensch, Tier und Natur als ein generelles Technologieverbot, welches alle zukünftig möglichen Chancen auf einen Schlag verunmöglicht. Welcher Landwirt würde nicht Kartoffeln anbauen, die gegen Kraut- und Knollenfäule resistent sind?

 

Eva Reinhard, Agroscope: In der Schweiz und in der EU wird die Forschung mit moderner Gen-Technik viel zu stark eingeschränkt. Das Gentech-Moratorium, über dessen Verlängerung nun wieder diskutiert wird, gilt seit 2005. Seither hat sich die Technologie enorm weiterentwickelt. Dank neuer, moderner Züchtungsmethoden sind heute – im Vergleich zu vor 16 Jahren – viel präzisere, gezieltere und spezifisch gewünschte Veränderungen des Genoms möglich.

Neue, resistente und nachhaltige Sorten zu entwickeln und diese schnell der Landwirtschaft zugänglich zu machen, ist die zentrale Aufgabe der Pflanzenzüchtung. Die abwartende Haltung in der Schweiz schadet der Forschung, der Landwirtschaft und damit uns allen.

Wir verlieren Zeit, die wir eigentlich nicht haben. Die Land- und Ernährungswirtschaft weltweit, steht vor riesigen Herausforderungen. Der Züchtung wird das grösste Potenzial zugeschrieben, rechtzeitig Antworten zu finden. Die Welternährungsorganisation FAO empfiehlt sogar explizit, Mutationszüchtungs-Methoden einzusetzen, um die weltweite Ernährungslage zu verbessern.

Mit der Verlängerung des Moratoriums sollen auch die modernsten Methoden der Mutationszüchtung eingeschränkt werden. Wir verharren also nicht nur im Status Quo, sondern gehen auch noch einen Schritt zurück.

Urs Brändli, Bio Suisse: Gen-Technik sehen wir nicht als zukunftsgerichtete Lösung. Sie packt die Probleme weder an den Wurzeln an, noch garantiert uns jemand, dass wir uns langfristig nicht viel grössere Probleme schaffen. Massiv mehr Bio-Forschung und Bio-Züchtung und eine verstärkte internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich entsprechen dem sicheren Weg!  

Stefan Flückiger, STS: Solange noch viele Fragen und Risiken ungeklärt sind, insbesondere bei den Entwicklungen der neuen Methoden beim Tier und Nutztierhaltung, sehen wir keine Liberalisierung dieser Verfahren in der Schweiz.

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Der Umgang mit CrisprCas haben wir in der Agrarallianz noch nicht diskutiert, ich kann daher noch keine Stellung dazu nehmen.

8. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Wirksame Gesetze gegen unfaire Handelspraktiken einführen. Die Rolle der Landwirte gegenüber der vorgelagerten und nachgelagerten Branchen sowie dem Handel muss gestärkt werden. Faire Preise für die Landwirtschaft sind dazu die Grundlage.

[IMG 9] Stefan Flückiger, STS:Unsere Studien haben bestätigt, dass toxische Markt-Konstellationen (marktmächtige Grossverteiler und preisaggressive Discounter) dazu führen, dass die Tierwohl-Labelbewegung stagniert:

Zum einen, weil die Preisrelationen künstlich verzerrt werden (Dumping bei Standardprodukten und überhohe Preisdifferenzen zu Label-/Bio-Produkten). Zum andern, weil die Mehrkosten der Tierwohl-Produktion den Bauern nur unvollständig abgegolten werden. Letztendlich wirkt sich dies auch auf die Tiere aus.

Der Bund muss als Regulator das Funktionieren sicherstellen (siehe auch oben). Marktmächtige Unternehmungen existieren nicht nur im Detailhandel, sondern auch in der Gemeinschafts-Gastronomie, wo der Grossteil der täglich 1,3 Mio. Menüs von einer Handvoll Unternehmungen abgeben werden. Der Regulator hat also auch in der Gastronomie das Funktionieren der Märkte kritisch zu hinterfragen (siehe 4. Vorschlag).


Meret Schneider, Nationalrätin Grüne: Eine standortgerechte Landwirtschaft, welche die natürlichen Ressourcen und Böden nicht übernutzt und produziert, was in der Schweiz Sinn macht, kann nur funktionieren, wenn den Bauern eine gewisse Souveränität zurückgegeben wird.

Solange Preisdruck und Machtspiele von Seiten des Detailhandels und konkurrierende Billigimporte die Produktion bestimmen, sind die Bauern zu einer Intensivierung der Produktion und einer Steigerung der Menge auf Kosten von Tier und Umwelt gezwungen.

Bauern müssen für Ihre Produkte faire Preise erhalten, die es ihnen ermöglichen, ohne den Einsatz von Hochleistungsrassen, massivem Kraftfuttereinsatz und hohen Tierbeständen zu wirtschaften. Dafür muss zum einen ein Umdenken im Konsum stattfinden, zum anderen aber auch eine Abkehr von der Dumpingpreis-Politik der Grossverteiler und der absurden Kalibergrössen und Normen, die immer wieder für viel Food Waste sorgen.

Markus Ritter, SBV: Die Anforderungen an die Produktionsmethoden steigen, was zu einem Mehraufwand für die Betriebe führt. Gleichzeitig ist der Markt aber nicht bereit, diesen über den Preis zu entschädigen.

Nötig ist eine Verbesserung der an die Produzenten ausbezahlten Preise durch grössere Transparenz bei der Verteilung des Mehrwerts entlang der Wertschöpfungskette (kostendeckende Preise für alle in der Branche).

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Ich möchte darauf hinweisen, dass es keine allgemeingültige Definition von fairen Preisen gibt und dass faire Handelspraktiken kontextabhängig sind.

Der Vorschlag ist aber richtig, die Betrachtung von Marktstrukturen und ihrer Wirkung auf den Sektor unbedingt notwendig und auch wir unterstützen die Stärkung der Position von LandwirtenInnen sowie der KonsumentenInnen.

9. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Eine wirksame Information der Konsumenten über die Folgen ihres Handelns (kein perfektes Obst und Gemüse, kein Billig-Fleisch, kein Food Waste usw.).

[IMG 10] Meret Schneider, Nationalrätin Grüne: Es braucht ein Umdenken im Konsumverhalten – und zwar ein radikales. Die Menge an Tierprodukten, die wir aktuell konsumieren, können wir aufgrund der begrenzten Ressourcen und der nicht standortgerechten Landwirtschaft (Geflügelmast, Legehennenindustrie) nicht länger aufrechterhalten. Wir müssen zukünftig massiv weniger Eier, Geflügel und Schweinefleisch essen zu Gunsten vermehrt pflanzlicher Nahrung und grundsätzlich den Anteil Tierprodukte stark reduzieren.

Der aktuell hohe Fleischkonsum ist ein eher neues Phänomen – wir müssen wieder zurück zum Denken unserer Grosseltern: Fleisch ist ein Luxusgut und wird selten, aber wenn, dann gut produziert aufgetischt. Verwertet wird alles – sowohl vom Tier, als auch von Gemüse und Früchten. Es gibt, was zur Zeit Saison hat und Regional im Angebot ist, bei hoher Produktion wird eingemacht, fermentiert oder tiefgefroren.

Um zu einem solchen Konsumverhalten zu gelangen, braucht es eine transparente Information zu Konsequenzen des Konsumverhaltens und eine Sensibilisierung der Konsumierenden. Viele wären bereit, ihr Konsumverhalten zu verändern und umzudenken, wenn man ihnen die Gründe dafür erläutert und den Konsum regionaler, saisonaler Nahrungsmittel schmackhaft macht.

 

Markus Ritter, SBV: Es ist wirtschaftlich nicht interessant, ein Produkt auf dem Markt anzubieten, das nicht nachgefragt wird. Wir können den Konsumenten ja nicht zwingen, etwas zu kaufen. Trotzdem müssen wir alles daran setzen, Herr und Frau Schweizer zu sensibilisieren und ihnen die Folgen ihres Handelns aufzuzeigen.

Bessere Transparenz über die einzelnen Verarbeitungsschritte in der Wertschöpfungskette sowie über die Herkunft und Produktionsmethoden des Rohstoffes. Dies gibt den KonsumentInnen die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Zudem müssen landwirtschaftliche und ernährungstechnische Themen vermehrt im Lehrplan der schulischen Allgemeinbildung zu finden sein.

Anna Bozzi, Scienceindustries: Die KonsumentInnen wollen regionale Produkte zu erschwinglichen Preisen. Das hat die Abstimmung am 13. Juni 2021 deutlich bestätigt. Eine korrekte Information ist und bleibt zentral, um den 8,4 Millionen KonsumentInnen nachhaltige Kaufentscheidungen zu ermöglichen.

Hinter dieser Information dürfen sich allerdings keine Marketing-Gedanken verstecken und man soll auf jeden Fall gegenüber den KonsumentInnen offen und transparent sein. Die Behauptung, dass zum Beispiel Bio-Bauern ohne Pestizide produzieren würden, hält sich bis heute hartnäckig, obwohl sie nachweislich falsch ist.

Hansjürg Jäger, Agrarallianz: Einen funktionierenden Markt zeichnet aus, dass alle Akteure über vollständige Information verfügen, dies auch hinsichtlich der Preisgestaltung. Diese Transparenz unterstützt die Agrarallianz.

Moralisierende Vermittlung von «richtigen» Verhaltensweisen halte ich für problematisch. Essen soll Genuss sein und nicht mit Schuld belastet werden. Dennoch erachte ich die Vermittlung von Informationen, wie  und mit welchen Systemen und nach welchen Regeln Lebensmittel hergestellt und verkauft werden als eine wichtige Aufgabe der ganzen Ernährungswirtschaft.

10. Vorschlag für eine konstruktive Agrarpolitik: Eine wirksame Einschränkung des Einkaufstourismus. Es ist ein Hohn, wenn Schweizer im grenznahen Ausland jährlich für 3 Milliarden Franken Milch- und Fleischprodukte kaufen, die oft unter schlimmsten Bedingungen produziert werden – aber Schweizer Landwirte als «Giftbauern» verleumden.

[IMG 11] Markus Ritter, SBV: Es ist heikel, alle Konsumenten in denselben Topf zu werfen und davon auszugehen, dass der, der im Ausland billigere Nahrungsmittel einkauft, sich gleichzeitig auch mit den dortigen Produktionsmethoden befasst.

Den KonsumentInnen müssen konsequent mit geeigneten Massnahmen (Schulbildung, Aufklärungskampagnen etc.) die Unterschiede zwischen der inländischen und ausländischen Produktion aufgezeigt werden, damit sie sich seines Handelns bewusst werden und ihre Kaufentscheidung hinterfragen.

 

Stefan Flückiger, STS: Beim Einkaufstourismus und beim Grenzschutz braucht es wirksame politische Lösungen.

Es braucht einen «Qualitativen Aussenschutz», damit die Gleichwertigkeit der Importe sichergestellt werden kann.

Urs Brändli, Bio Suisse: Der Einkaufstourismus lässt sich nicht eindämmen. Wer etwas anderes behauptet verkennt die Realität und streut der hiesigen Industrie und auch den Bauern Sand in die Augen.

Wir müssen damit leben und dafür sorgen, dass unsere Produkte auf anderen Ebenen punkten als beim Preis. Zum Beispiel durch besonders Strenge Bio-Richtlinien.

«Es braucht viele und diverse Ansatzpunkte, um die Landwirtschaftschaft nachhaltiger und resilienter zu machen»

Abschliessend noch einmal Professor Robert Finger von der ETH Zürich: «Es braucht viele und diverse Ansatzpunkte, um die Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft nachhaltiger und resilienter zu machen. Deswegen sind Vorschläge in allen Bereichen wichtig. Es gilt jedoch den Fokus klar zu setzen und Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.»

«So ist der Kern eines nachhaltigen Ernährungssystems immer noch eine nachhaltige Landwirtschaft. Es braucht daher sowohl Ansätze entlang der ganzen Kette, aber eben auch immer noch eine nachhaltigere landwirtschaftliche Produktion.»

«Zudem ist und bleibt Handel mit anderen Ländern ein zentrales Element der Schweizer Agrar- und Ernährungswirtschaft, ohne geht es nicht. Handelsbeziehungen sollte daher nicht verhindert werden, sondern so ausgestaltet werden, dass sie zu einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft im Inland und Ausland beitragen.»