Gelangen Pflanzenschutzmittel durch Abdrift oder konventionelle Handelsdünger durch Abschwemmung aus Nachbarflächen auf Bio-Parzellen, so löst dies oft teure Untersuchungen aus. Die betroffene Kultur darf im schlimmsten Fall nicht als Bio-Produkt verkauft werden und die Fläche muss je nach Situation neu auf Bio umgestellt werden, was grosse finanzielle Einbussen verursacht.
Um die Abdrift-Problematik zu vermeiden, ist es wichtig, dass Bio- und konventionelle LandwirtInnen miteinander sprechen. Für die Gesprächsführung kann das Merkblatt des FiBL zu «Abdrift vermeiden im Biolandbau» Hilfestellung bieten. Für die Risikoabschätzung müssen Windrichtung, Hanglage, Bewirt-schaftungsintensität und Kulturart der konventionellen Nachbarparzelle beachtet werden. Wird auf einer Bio-Parzelle Abdrift vermutet, muss umgehend die Bio-Kontrollstelle benachrichtigt werden.
Sichtbare Grenzen schaffen
Um das Risiko zu minimieren, können folgende Massnahmen ergriffen werden:
- Pufferstreifen anlegen: z. B. Grasstreifen, BFF wie Saum auf Ackerland, mehrjähriger Nützlingsstreifen
- Hecken pflanzen
- Nachbarn dafür sensibilisieren, entlang der Grenze Zusatzmassnahmen zu ergreifen, um Abdrift zu minimieren: z. B. Druck zusätzlich absenken, Blache am Balken montieren, nicht ganz bis an die Grenze spritzen und düngen
Biodiversitätsförderflächen BFF im Acker entlang von Nachbarparzellen fördern somit nicht nur die Biodiversität, sondern helfen zudem das Risiko von Rückständen im Erntegut zu minimieren. Andrea Zemp, Bildungszentrum Wallierhof