Im Frühling 2017 wurde im Jura die erste Asiatische Hornisse gesichtet. Sie ist am dunklen Hinterleib (mit feinen gelben Streifen) und den gelben Beinenden zu erkennen.

[IMG 2]

Für Menschen ist sie nicht gefährlicher als die einheimische Hornisse. Doch die Asiatische Hornisse jagt Bienen, um damit ihre Larven zu ernähren. Auf der Website der Schweizer Bienenorganisationen ist zu lesen, dass gesunde, starke Bienenvölker die Verluste gut verkraften und nur schwache Völker sterben.

Dennoch: Ohne Bienen fehlen der Landwirtschaft wichtige Bestäuber. Deshalb haben die Vorsteher der kantonalen Umweltschutzämter im «Cercle exotique» eine «Arbeitsgruppe Asiatische Hornisse» geschaffen. Auch der Bienengesundheitsdienst Apiservice ist in der Arbeitsgruppe dabei.

Sichtungen melden und Nester von Profis vernichten lassen

Die Bekämpfungsstrategie wird in der Schweiz von den einzelnen Kantonen festgelegt. Auf der Website zur Asiatischen Hornisse lassen sich Sichtungen mit Fotos und Videos melden. Bestätigt sich der Verdacht, wird die Meldung an die kantonalen Ansprechpersonen weitergeleitet. In jedem Kanton ist mindestens eine Person für die Organisation der Bekämpfung und die Vernichtung der Nester der Asiatischen Hornisse verantwortlich. Diese Person nimmt die positiven Meldungen entgegen. Sie organisiert das weitere Vorgehen und kümmert sich um die Vernichtung der Nester.

Carine Vogel vom Team «Asiatische Hornisse» sagt, dass niemand ohne spezielle Ausbildung die Nester von Asiatischen Hornissen zerstören solle. Auch bei Fotos oder Videos für die Meldungen solle auf keinen Fall ein Risiko eingegangen werden. Geraten wird, zum Beobachten des Nestes mindestens fünf Meter Abstand zu halten: Denn Hornissen verteidigen ihre Nester energisch. ImkerInnen unterstützen bei der Nestsuche.

Ab August die Bienenstöcke intensiv kontrollieren

Ab August bis Ende November sind die Völker der Asiatischen Hornisse sehr gross. Die Larven haben einen grossen Proteinbedarf und die Hornissen jagen bei Bienenstöcken. In dieser Zeit sind Imker in den Risikogebieten (Mittelland, Jurabogen, Alpentäler) aufgefordert, einmal pro Woche die Bienenstöcke und Tränken an sonnigen Tagen während mindestens einer halben Stunde zu beobachten und Asiatische Hornissen zu melden.

Neben der Asiatischen Hornisse gibt es diverse weitere invasive Arten. Schädlinge kommen mehr oder weniger unbemerkt über die Grenze: So stammt der Wanderfalter Baumwollkapseleule aus den Tropen. Er kann bis zu 1000 Kilometer weit fliegen, seine Larven richten in Gemüsekulturen Schäden an.

Der Japankäfer wurde hingegen eingeschleppt. Wie der einheimische Maikäfer richtet er Frassschäden an.

Der Asiatische Marienkäfer schliesslich wurde als Nützlinge zur biologischen Schädlingsbekämpfung in Europa eingeführt. Er war erfolgreich – entwischte aber aus Gewächshäusern und bedrängt den einheimischen Marienkäfer. Schaden richtet er auch im Weinbau an, denn gelangen Käfer in den Wein, kann dieser einen bitteren Geschmack annehmen.

[IMG 3]

 

QuizTesten Sie Ihr Wissen zu invasiven Tieren in der Schweiz!

Testen Sie Ihr Wissen über invasive Tiere in unserem Quiz!