In der «Arenenberger Erklärung» fordern die Bauernverbände der deutschsprachigen Länder – Deutscher Bauernverband, Österreichischer Bauernbund, Vereinigung Bäuerlicher Organisationen des Fürstentum Liechtenstein, Südtiroler Bauernbund (I) und Schweizer Bauernverband – sowie deren jeweiligen Bundesländer, Kantone und Länderkammern die Stärkung der Ernährungssicherheit durch die eigene Landwirtschaft.
Die «Arenenberger Erklärung» hat ihren Namen vom Ort der Unterzeichnung, dem Schloss Arenenberg im Kanton Thurgau. Auf dem Arenenberg ist auch das Kompetenzzentrum für die Landwirtschaft im Thurgau, die frühere Landwirtschaftsschule Arenenberg.
«Arenenberger Erklärung» zur Bedeutung der Landwirtschaft für die Ernährungssicherheit
Die Versorgung der Welt mit gesunden, erschwinglichen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln ist die zentrale Aufgabe der Landwirtschaft. Auch wenn deren Erfüllung mit den vorhandenen Ressourcen eine grosse Herausforderung ist, wollen und können die Landwirtinnen und Landwirte der deutschsprachigen Länder einen bedeutenden Beitrag dazu leisten.
Die UNO hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Hunger auf der Welt zu eliminieren. Doch angesichts des globalen Bevölkerungswachstums, des Klimawandels und zahlreichen politischen Einschränkungen gibt es heute mehr Hungernde denn je zuvor. Insbesondere die westlichen Länder stehen in der Pflicht, mit einer eigenen Lebensmittelproduktion einen Beitrag zur Versorgung zu leisten.
Die Regierungen sind daher aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen die Landwirtschaft alle verfügbaren Ressourcen in allen Ländern effizient und nachhaltig für die Lebensmittelproduktion nutzen und ihre Produkte auf stabilen Märkten zu fairen Preisen handeln kann. Angemessene Einkommen für die Produzenten von Lebensmitteln sind ein unverzichtbarer Baustein von Nachhaltigkeit.
Im Lichte der zahlreichen Krisen und Gefahren für die Ernährungssicherheit, insbesondere des Kriegs in der Ukraine, richten wir einen dringenden Appell an unsere Regierungen auf allen politischen Ebenen, die Öffentlichkeit und alle Entscheidungsträger, die Landwirtschaft ernst zu nehmen. Jegliche Massnahmen sind zu vermeiden, die einer nachhaltigen und effizienten Lebensmittelproduktion sowie der Versorgungssicherheit schaden.