Getreide und Stroh der diesjährigen Ernte 2024 können aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen relativ hohe Mykotoxinkonzentrationen aufweisen. Es ist sinnvoll, die Situation gut zu beobachten und Mykotoxine (Pilzgifte) beim Auftreten von Bestandesproblemen als mögliche Ursache in Erwägung zu ziehen.

Bei Schweinen können vor allem die zwei Mykotoxine Vomitoxin (DON) und Zearalenon (ZON) Probleme verursachen. Die Gifte werden auf dem Feld durch Fusarienpilze gebildet. Sie stehen nicht in Zusammenhang mit Schimmelbildung bei unsachgemässer Futterlagerung.

  • DON führt zu einer verringerten Futteraufnahme und schwächt das Immunsystem. Bei sehr hoher Belastung kann es vorkommen, dass Tiere erbrechen.
  • ZON hat eine hormonähnliche Wirkung und beeinträchtigt dadurch vor allem die Fruchtbarkeit. ZON kann dazu führen, dass Sauen nach dem Absetzen vermehrt nicht anlaufen, nicht trächtig werden, unregelmässig umrauschen oder abortieren. Bei sehr hohen Belastungen können schon bei Ferkeln eine gerötete Zitzenleiste oder eine angeschwollene und gerötete Vulva auftreten.

Futter und Stroh analysieren

Da die Symptome bei Mykotoxinvergiftungen eher allgemeiner Art sind, kommen bei Bestandesproblemen neben den Pilzgiften immer auch eine breite Palette anderer Ursachen infrage. Eine Analyse des Futters und eventuell des Strohs auf DON und ZON helfen, die Ursache einzugrenzen.

Falls erhöhte Werte vorliegen, können mögliche Probleme durch den Einsatz von Mykotoxinbindern im Futter gemindert werden. Wer oben beschriebene Symptome in seinem Bestand beobachtet, sollte die Situation in Zusammenarbeit mit dem Bestandestierarzt abklären.