Für eine gelungene Aufzucht ist es wichtig, Signale von Kälbern frühzeitig zu erkennen und zu handeln. Die Inforama-Empfehlungen:
Kälber sollen beim Trinken viel Speichel produzieren
Der Speichel mit den darin enthaltenen Enzymen ist essenziell für die Verdauung. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Kälber während des Trinkens der Milch viel Speichel produzieren können. Viel Speichel wird produziert, wenn die Kälber aktiv saugen müssen.
Am einfachsten ist dies mit dem Einsatz eines Nuckelkessels mit Schlitzöffnung. Die Öffnung des Nuckels sollte nicht zu gross sein. Achtung: Das Kreuz der Öffnung darf nicht zu klein sein. Es muss unbedingt in einem stehenden Kreuz angerichtet sein, sonst bekommt das Kalb zu wenig Milch.
Kälber nicht restriktiv füttern
Eingefallene Seiten und ein im Verhältnis zum Körper grosser Kopf signalisieren, dass das Kalb unterernährt wird. Besonders im Winter brauchen die Kälber viel Milch alleine für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Eine restriktive Fütterung wird nicht empfohlen. Da Kälber aber nicht zu viel Milch auf einmal aufnehmen können, empfiehlt es sich, die Kälber drei Mal täglich zu tränken oder sie ad libitum zu füttern.
Gutes Klima im Kälberstall
Oftmals ist ein schlechtes Klima verantwortlich für Lungenerkrankungen bei Kälbern. Besonders hohes Tiefstroh erzeugt viele Schadgase, welche von den Kälbern eingeatmet werden und die Schleimhäute reizen. Diese Schadgase gilt es aus dem Stall zu stossen, ohne dass dabei Zugluft (über 3m/s) auftritt.
Eine Umsetzungsmöglichkeit kann mittels Überdruckluftsystem durch Belüftungsschläuche erzielt werden. Auch Betonwände sind ein Risiko für Lungenerkrankungen. Kalte Betonwände können mit Holz oder Kunststoff isoliert werden.