Ein Rückblick auf das erste Jahr Haselnüsse als Obstkultur zeigt, dass noch viele Fragen offen und die Herausforderungen der Haselnussproduktion nicht zu unterschätzen sind.
Zu den aktuell grössten Herausforderungen des Schweizer Haselnussanbaus zählen Pilzkrankheiten wie Monilia, Anthraknose sowie Schädlinge, etwa der Haselnussbohrer und die Marmorierte Baumwanzen. Zudem ist das Abstimmen der Sorten von zentraler Bedeutung. Haselnüsse sind Fremdbestäuber und benötigen männliche Blüten einer Sorte für die Bestäubung weiblicher Blüte einer anderen Sorte. Welche Sorten miteinander kompatibel sind, ist noch in Abklärung.
Wie bei den uns lang bekannten Obstarten (Kernobst, Steinobst) ist ein guter Start das A und O für eine erfolgreiche Produktion. Dazu gehören:
- optimaler Standort
- passende Pflanzabstände
- qualitativ gutes Pflanzmaterial
- angemessene Düngung
- Schnitt und Pflanzenschutz
Die Bäume befinden sich erst im 8. Standjahr im Vollertrag
Bei der Planung einer Haselnussanlage müssen folgende Punkte beachtet werden:
- Befinden sich auf dem Betrieb geeignete Flächen in Bezug auf Bodentyp, Lage, Wasserverfügbarkeit?
- Passt der Anbau zur Verfügbarkeit von Arbeitskräften im Betrieb?
- Hauptzeiten: Schnitt im Winter, Ernte September bis Oktober
- Passen die vorhandenen Maschinen, Geräte und Lagermöglichkeiten zum System?
- Welches Pflanz- und Bewässerungssystem eignet sich am besten?
- Wie wird geerntet, verarbeitet und vermarktet?
Es ist zu beachten, dass die Ertrags- phase im vierten Standjahr beginnt. Ab achtem Standjahr befinden sich die Bäume im Vollertrag. Die finanzielle Überbrückung der Aufbauphase muss bei der Planung in Betracht gezogen werden.