In den Gebieten rund um den Bielersee und im Kanton Zürich beobachteten im Herbst 2023 Apfelproduzenten teilweise massiven Befall durch Mittelmeerfruchtfliegen. Dieser kann auf den ersten Blick mit Stippe oder einem Hagelschaden verwechselt werden. Beim Aufschneiden der Früchte wird jedoch das verzweigte Gangsystem oder bereits matschiges Gewebe unter dem Einstich sichtbar.
Schon in den vergangenen Jahrzehnten wurden immer wieder Mittelmeerfruchtfliegen in der Schweiz gefunden. In den letzten Jahren konnte jedoch eine deutliche Zunahme in verschiedenen Gegenden der Schweiz beobachtet werden.
Adulte Fliege fliegt bis zu 20 km weit
Ceratitis capitatastammt ursprünglich aus dem tropischen Afrika, von wo sie sich in den mediterranen Raum und auf praktisch alle Kontinente ausbreitete. Dies erfolgte durch den Flug der adulten Fliege bis zu 20 km weit und durch Windverfrachtung über noch grössere Distanzen. Problematisch ist der Transport von befallenen Früchten durch Handel und Tourismus.
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Man nimmt auch an, dass die adulte Fliege bei uns in milden Wintern überwintern kann. Die Weibchen legen ihre bis zu 300 Eier in Gruppen unter die Haut reifender Früchte. Aus den Eiern schlüpfen nach einigen Tagen Maden, die in den Früchten fressen und sich dort vom ersten bis zum dritten Larvenstadium entwickeln. Die Früchte verderben in der Folge.
Fliege hat ein breites Wirtspflanzen-Spektrum
Die Mittelmeerfruchtfliege hat ein sehr breites Wirtspflanzen-Spektrum von über 200 Pflanzenarten. In Europa zählen Zitrusfrüchte und Pfirsich sowie viele weitere fruchtender Kultur-und Wildpflanzen zu den Wirtspflanzen oder können zumindest zur Entwicklung genutzt werden. Speziell gefährdet sind Aprikosen, Äpfel, Birnen, Mispel und Kiwi.
Bemerkenswert und ein sicheres Erkennungsmerkmal ist das grosse Sprungvermögen der Larven. Benachrichtigen Sie bei Beobachtungen ihre kantonale Obstfachstelle, damit man einen Überblick über die Verbreitung des Schädlings erhält.