Der nasse Frühling, insbesondere der überdurchschnittlich nasse Mai, hat in den Obstanlagen vermehrt zu Pilzkrankheiten geführt. Die Kirschen sind bereits beim Farbumschlag von Gelb auf Rot geplatzt.

Die ProduzentInnen mussten wegen des vielen Wassers viel Geduld aufbringen, bis es einmal ein Fenster für eine Pflanzenschutzapplikation gab, um die Bäume und Früchte vor Pilzkrankheiten zu schützen.

Steinobst

Die Kirschen saugen sich mit Wasser voll, wenn es ihnen «auf den Kopf» regnet oder sie «nasse Füsse» bekommen (zu viel Wasser an den Wurzeln). Trotz Regendach kam es diesen Frühling zu geplatzten Kirschen. Das Regendach schützt die Kirschen zwar vor direktem Regen, schützt aber die Wurzeln nicht. Wasser, das zwischen den Reihen vom Regendach zu den Bäumen gelangte, führte zu einer erhöhten Wasseraufnahme in den Kirschen, schnellerem Wachstum der Früchte und dadurch vermehrt zu geplatzten Kirschen. Wässrige Kirschen haben weniger Geschmack und die Fruchtqualität nimmt somit ab.

In den Anlagen, die im Frühjahr zu spät geschlossen wurden, weil beispielsweise noch Schneegefahr drohte, kam es zu häufigem Auftreten von Pilzkrankheiten wie Schrotschuss.

Kernobst

Nachdem der Frühling 2023 eher nass ausfiel und dadurch der Schorfdruck erhöht war, war es diesen Frühling umso wichtiger, die Obstbäume gut zu schützen. Dies gestaltete sich jedoch aufgrund der Witterung schwierig. Es gab besonders im Mai nur wenige Tage, an denen die Bäume vor Pilzkrankheiten geschützt werden konnten.