Trockene Sommer sind für viele Betriebe eine Herausforderung, um genügend Futter mit ausreichendem Nährstoffgehalt für die Tiere zu produzieren. Ein Betrieb versucht, auf dieses Problem zu reagieren. Seit zwei Jahren sät der Betriebsleiter das Teffgras ein und ist von der Leistung beeindruckt. Diese Hirsenart ist fein, sehr gut verdaulich und schmackhaft. Sowohl als Heu oder Silage als auch zur Beweidung ist Teffgras vielfältig einsetzbar.

Im Schnitt liegt der Eiweissgehalt bei 12 bis 18 % und das Ertragspotenzial bei 120 bis 150 dt/ha pro Jahr. Insbesondere für Betriebe mit Nährstoffknappheit ist das Gras interessant, weil es im Vergleich zu einem Raigras einen tieferen Stickstoffbedarf von 30 bis 35 kg pro Jahr hat.

Die Saat ist allerdings herausfordernd. Der Samen ist winzig, sodass er nur 0,5 bis 1 cm tief gesät werden sollte. Gemäss dem Betriebsleiter verzeichnete er die grössten Erfolge, wenn er die Samen mit einem Übersaatstriegel, einer Walze oder von Hand in den Bestand eingesät hat. Gesät werden kann von Mai bis August.

Ansaaten mit Teffgras können einen Notnagel darstellen, falls die Kunstwiesen infolge extremer Trockenheit im Sommer kaum noch Futter liefern. Das Gras benötigt entweder einen schwachen Regen oder Tau, damit es keimt, und ist danach schnellwüchsig. Eine Startdüngung vor der Saat ist zu empfehlen. Das Teffgras ist sehr konkurrenzstark, jedoch nicht winterhart, weshalb es in der Fruchtfolge oder Weide keine Durchwuchsprobleme schafft. Dafür muss es jährlich von Neuem eingesät werden.