Ein Buch, das man abends im Bett liest, ist es nicht: Der prächtige Bildband «Eringer. Die Königinnen des Wallis» wiegt gut drei Kilo. Eine Stalltüre mit Astloch schmückt den Einband, ein silberner Klemmer mit Walliser Wappen hält die Seiten zusammen. Aus dem Astloch lugt ein Auge, beim Öffnen erscheint eine Eringer Kuh. Sie wirkt fast dreidimensional und schaut gelassen in die Ferne.
Der Autor Luzius Theler, geboren 1948 in Ausserberg VS bezeichnet sich selber als «Freund und begeisterter Anhänger» der Eringer. Theler, ehemals Redaktor und stellvertretender Chefredaktor des «Walliser Bote», schrieb und schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Aus Freude an der Sache hat er das Diplom als Viehhändler erworben. Seine Begeisterung und Faszination für die kampflustigen Kühe ist auf jeder der 300 Seiten spürbar.
Die Bilder geben Einblick in eine ganz eigene Welt
Die Fotografin Cordula Christina Burkart hat fünf Jahre lang den Lebenszyklus der Eringer dokumentiert. Sie schreibt, dass ihr die Menschen, die sich um die Kühe kümmern, Hof, Tor und Herz geöffnet haben. Entstanden ist ein prachtvolles Buch, das eine ganz eigene Welt zeigt.
Informationen zum Buch
«Eringer. Die Königinnen des Wallis»
von Luzius Theler & Cordula Christina Burkart
Gebundene Ausgabe, 300 Seiten mit vielen Bildern, Texte in Französisch & Deutsch.
Rotten Verlag AG,
Vertrieb über rottenedition gmbh
1. Auflage 2013
35 Franken
ISBN 978-3-906118-01-7
Gegliedert ist das Buch nach dem Jahreszyklus der Eringer. Die neun Kapitel tragen die Titel:
- Der Sprung
- Das Kalbern
- Die Kämpfe
- Die Alpbestossung
- Rucksacktauglich
- Herz und Verstand
- Herbstliche Wehmut
- Die Herbstkämpfe
- Der Vatertag
Die kurzen Texte erläutern das Leben der Eringer und ihrer Züchter. Theler bringt amüsante Anekdoten und berichtet etwa von Tierschützern aus Wien, die ursprünglich ihre Zweifel an den Kämpfen hatten. Mit viel Speis und noch mehr Trank wurden sie von den Wallisern verwöhnt – und berichteten darauf prompt begeistert von dem Anlass.
Erinnerungen an Kämpferinnen und Menschen, die sie verehren
Die einzelnen Tiere kommen nicht zu kurz. So schreibt Theler etwa eine Hommage an «Souris». Diese Kampfkuh gewann immer, zum Beispiel drei Mal den «Final des Finals». Heute steht sie ausgestopft im Naturhistorischen Museum in Sitten. Theler schreibt, dass er sie sehr achtet, aber nicht in sie vernarrt sei und bezeichnet sich selbst als «Mordus», einen Angefressenen.
Das Buch lebt von den stimmungsvollen Bildern von Cordula Christina Burkart. So zeigen farbige Kampfbilder den Einsatz von Tier und Mensch. Die rotschwarzen Felle schimmern, die geschmirgelten Hörner blitzen, die Bilder zelebrieren die Anlässe. Schwarz-weiss Porträts der Menschen ergänzen die Farbaufnahmen – und vermutlich ist es speziell für die Einheimischen spannend, sich und seine Bekannten auf den Bildern zu suchen.
Zum Porträt der Eringer im Nutztier-Lexikon
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