Lohnunternehmer bieten immer mehr Möglichkeiten an, um die Wirtschaftlichkeit im Pflanzenbau zu optimieren. In den letzten Jahren hat sich im konventionellen Rapsanbau beispielsweise die Kombination der Saat mit einer flächigen Herbizid-Vorauflaufbehandlung entwickelt. Diese Technik hat sich mit der Rapssaat 2024 weiter bewährt.

Dabei wird bei der Reihen- wie auch bei der Breitsaat mit Spritzdüsen als letztes Element an der Kombination das Bodenherbizid ausgebracht. Dazu wird das Vorauflaufherbizid meistens in einem Fronttank am Traktor mitgeführt.

Das Lohnunternehmen BG Zoss in Neuenegg BE setzt ebenfalls auf das kombinierte Säen und Spritzen. Die Kombination basiert auf einer Multiflex-Einzelkornsämaschine von Mascar mit elektrisch geregelter Saatmenge-Regelung. Die Spritzmenge wird über GPS der Fahrgeschwindigkeit angepasst. Der wirtschaftliche Vorteil einer solchen Kombination ist dann gegeben, wenn die Zusatzkosten für das Spritzen auf der Saatmaschine den Aufwand für die zusätzliche Überfahrt mit der Feldspritze nicht übersteigen.

Weniger Überfahrten schonen das Saatkorn

Die Kosten müssen im Einzelfall berücksichtigt werden. Wer beispielsweise mit Fr. 80.–/ha für die Feldspritze kalkuliert, hat bei einem Zusatzaufwand von Fr. 70.–/ha für das Spritzen bei der Saat bereits gewonnen.

Nebst der Maschinentechnik und den Kosten stellt sich jedoch auch die Frage, ob das kombinierte Verfahren aus pflanzenbaulicher Sicht ebenso gut ist wie bei einem separaten Spritzdurchgang. Martin Bertschi, Pflanzenbauspezialist am Strickhof, meint Ja. Er begründet dies damit, dass die Saat und die Spritzung sowieso zeitnah erfolgen und sich daher pflanzenbaulich nichts ändert.

Entscheidender als die Technik sei beispielsweise die Bodenfeuchte für eine gute Wirkung der Bodenmittel. Das Einsparen einer separaten Überfahrt mit der Feldspritze ist nicht nur wirtschaftlich gut. Das Vermeiden von Fahrspuren durch den Spritztraktor ist ein pflanzenbaulicher Vorteil, weil Saatkörner im Keimvorgang nicht gestört werden.

Wer walzt, muss dies vor der Saat tun

Die Bewirtschaftung muss so angepasst werden, dass bei der Einzelkornsaat das Saatbett bei Bedarf vor der Saat gewalzt wird, damit die Bodenmittel eine gute Wirkung erreichen können. Das Walzen nach der Spritzung sollte auf jeden Fall vermieden werden. Ansonsten brechen Kluten auf und bilden zusätzliche Oberflächen ohne Schutzschleier.