Agrifac produziert in Holland jährlich rund 300 Selbstfahr-Feldspritzen für Märkte auf der ganzen Welt. In der Schweiz werden die Agrifac-Maschinen durch die Serco Landtechnik AG in Oberbipp BE vertrieben. Dort fanden auch die Kompetenztage 2022 statt. Dabei wurde die neuste Technik aus dem Hause Agrifac vorgestellt und auf dem Feld präsentiert.
Die Düsen der Feldspritzen öffnen nur bei Bedarf
Wie bereits bei derselben Veranstaltung vor drei Jahren am gleichen Ort, stand nebst anderen Themen die präzise Applikation im Vordergrund. Das ist ja auch logisch: Bei einer Feldspritze geht es grundsätzlich allein um diesen Aspekt.
Aber die Technik hat sich in den letzten drei Jahren weiter entwickelt, der Schwerpunkt hat sich etwas verlagert. Es geht zwar immer noch darum, dass beispielsweise bei Herbiziden nur noch die Düsen geöffnet werden, bei der sich auch eine Zielfläche befindet. Wenn nicht ganzflächig behandelt wird, können enorme Mittelmengen eingespart werden.
2019 stand aber die Kameratechnik im Vordergrund. Kameras auf dem Spritzgestänge erkannten Unkraut und steuerten die Düsen. Aktuell setzt das Unternehmen eher auf Applikationskarten, um das gleiche Ziel zu erreichen.
Dabei wird das Feld vorgängig mit einer Drohne überflogen. Dabei erstellt die Drohne Bilddaten, auf deren Grundlage eine Applikationskarte erstellt wird. Auf der Karte ist jedes Unkraut hinterlegt und dort hält dann die Feldspritze dank dem Positionssignal drauf. Die Düsen der Feldspritze haben 25 Zentimeter Abstand und sind einzeln Mengengeregelt.
Agrifac ist der Spezialist für Selbstfahr-Feldspritzen
Beim Fahrwerk zeigt sich, dass Agrifac den Entwicklungsschwerpunkt schon lange auf Selbstfahrspritzen gelegt hat.
Gestängebreiten bis 55 Meter sind möglich. In der Schweiz wurde im Sommer 2022 eine Maschine mit 48 Meter Gestänge an einen Gemüsebaubetrieb ausgeliefert. So grosse Breiten sind aber selten. Sogar in Deutschland sind nur fünf Maschinen mit 48 Metern bestückt, erklärte Gebietsverkaufsleiter Martin Merckelbach.
Die Serco Landtechnik AG präsentierte das Modell Mountain Master Condor 5 im Feldeinsatz. Die Maschine kann ihre Bodenfreiheit zwischen 130 und 200 Zentimeter verstellen. Dank einzeln einstellbaren Zylindern können Hangneigungen bis 20 Prozent ausgeglichen werden. Die Spurbreite ist zwischen 190 und 265 Zentimeter schiebbar.