Sobald das Pflanzenwachstum in den Weiden «explosionsartig» zunimmt, ist das grossflächige Überweiden vorbei und es gilt, die Weidefläche zu beschränken.
In der Kurzrasenweide wird die Fläche so stark reduziert, dass die Rasenhöhe 6 bis 8 Zentimeter nicht übersteigt. Auch im Koppelweidesystem werden die während der Hauptwachstumszeit nicht benötigten Koppeln für die Konservierung konsequent ausgeschieden. Ein sauberes Abweiden der Weidepflanzen während der Hauptwachstumszeit verhindert die in der Weide unerwünschte Stängelbildung, gefolgt vom späteren Ähren- resp. Rispenschieben der Gräser. Verholzte Gräser werden nicht mehr gefressen und führen zu übermässigen Weideverlusten.
Das richtige Handeln während dieser Zeit wird entscheiden, ob den Kühen in den kommenden Wochen hochwertiges Futter oder überalterte Bestände vorgesetzt werden können.
Für vorzügliches Winterfutter ist der erste Schnitt entscheidend. Sowohl in Menge als auch in Qualität übertrifft der erste Schnitt die nachfolgenden Aufwüchse. Bei verspäteter erster Nutzung sind die Qualitätseinbussen besonders hoch, da die Entwicklung der Pflanzen im Frühling sehr schnell verläuft. Auch ausreichende Sonnenstunden vor dem Schnitt begünstigen die Energiegehalte in den Pflanzenzellen. Hilft das Wetter mit, kann dies gezielt ausgenutzt werden. Nebst den höheren Futtergehalten fördert eine frühe erste Nutzung auch die Dichte der Grasnarbe.