Ein Kochbuch als Buchtipp? Das hat – wie schon bei «Schafgeschichten & Schafgerichte» von Christian Gazzarin durchaus seine Berechtigung. Denn um eine Art zu erhalten, braucht es Menschen, die ihren Nutzen erkennen und deshalb Fleisch, Milch oder Wolle nachfragen.
In «Geissen, Gitzi, Gaumenkitzel» ist die Leidenschaft für die eigenwilligen Tiere spürbar: Das beginnt schon beim Vorwort von SBV-Präsident Markus Ritter, der die Ziege als «Diva unter den Nutztieren» beschreibt, «vergleichbar mit den Katzen unter den Haustieren».
Informationen zum Buch
«Geissen, Gitzi, Gaumenkitzel. Das Kochbuch mit Hintergrund»
von Jolanda Spengler, Sven Baumgartner u.a.
Gebundene Ausgabe, 128 Seiten
Toggenburger Verlag
1. Auflage 2013
ISBN 978-3-908166-56-6
Es folgen Porträts verschiedener Menschen, die sich mit Ziegen beschäftigen: Thomas Stadelmann verarbeitet in der Käserei Stofel in Unterwasser SG jährlich gegen 40'000 Liter Ziegenmilch zu Käse. Peter Tobler stellt Trockenwürste her. Und Sandra Egli und Christian Golfetto haben eine neue Nutzungsart entdeckt: Sie setzen bei ihren Wandergruppen Packgeissen ein.
Geissen sind wählerische Feinschmecker
Von verschiedenen Seiten wird in «Geissen, Gitzi, Gaumenkitzel» die Haltung und Fütterung beleuchtet: Die Alp als perfekter Lebensraum einerseits, die anspruchsvolle Haltung im Laufstall andererseits.
Ziegenhalter Andreas Eggenberger aus Grabserberg SG hat eine Melkmaschine für seine Tiere. Er erklärt auch, wie er seinen Stall aufteilt und führt aus, wie er den Geissbock gezielt für die Brunstauslösung einsetzt.
Im handlichen Buch kommen Geschichten und Fakten zusammen. Es versammelt zum Beispiel übersichtlich auf fünf Seiten die wichtigsten Schweizer Ziegenrassen in Bild und Steckbrief. Dazu gehört natürlich auch die Gämsfarbige Gebirgsziege. Unterteilt ist das Buch in die Kapitel:
- Nutzung
- Förderung
- Haltung
- Zucht
- Abstammung
- Rezepte
Das Buch richtet sich an alle, die sich für Geissen interessieren, von der Hobbyhalterin bis zum Landwirt. Es schafft das Kunststück, zu unterhalten und gleichzeitig Wissen zu vermitteln, ohne schulmeisterlich zu wirken. Die Frage etwa, wieso der Geissbock stinkt, beantwortet es auf acht Zeilen.
Rezepte rund um Ziegenmilch und -fleisch, dazu noch Restaurantipps
Die Rezepte sind, wie das ganze Buch, klar und übersichtlich dargestellt. Von der einfachen Vorspeise (Ziegenkäse auf Spinatsalat) bis zum etwas anspruchsvolleren Dessert (Crème Brûlée) findet wohl jeder etwas, das Lust macht, sich in die Küche zu stellen. Die schön fotografierten Gerichte machen nämlich hungrig.
Und wer sich doch nicht an die Geiss traut, muss nicht traurig sein: Sechs Porträts von Restaurants, deren Gerichte zum Nachkochen präsentiert werden, ergänzen den Rezepteteil.
Zum Porträt der Gämsfarbigen Gebirgsziege im Nutztierlexikon
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