Hygiene-Management auf dem Feld

Die Feldhygiene wird nach jeder Ernte zum grossen Thema. Ein Stoppelfeld soll nicht dem Unkraut und Ausfallgetreide überlassen werden. Eine Marktübersicht mit Hersteller-angaben zeigt, wie dies maschinell verhindert werden kann.

Von Beat Schmid

Publiziert am Dienstag, 7. Mai 2024 06:00

Lesedauer 3 Minuten

Themen Anbaugeräte, Ackerbau

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Beim Synkro-Grubber von Pöttinger kann die Flügelposition verändert werden. Ein flacher Winkel eignet sich für wenig Arbeitstiefe. Mit einem steileren Winkel wird mehr Erntegut eingemischt und die Rotte gefördert. Strategie: Erster Durchgang flach und ganzflächig durchschneiden. Erde wird in die oberste Bodenschicht eingemischt und der Nachläufer drückt für gute Keimbedingungen an. Weitere Durchgängen je nach Unkrautdruck ebenfalls flach oder bei weniger Unkrautdruck tiefer, um Rotte zu fördern. Gleichzeitig eine Zwischenfrucht ausbringen, damit der Ackerboden möglichst kurz unbedeckt bleibt.Das Sägerät wird breitflächig vor dem Nachläufer ausgebracht. (Bild: zvg)

Supermaxx von Güttler soll eine kostengünstige und wirtschaftliche Feldhygiene ermöglichen. Die Maschine mit 3 bis 9 m Arbeitsbreite ist für den leichten Zug entwickelt. Durch die feinen Zinken bricht der Boden feinkrümelig. Mit Stützrädern vorne und Flügelscharen wird der Boden in geringer Tiefe ganzflächig geschnitten. Mit Schmalscharen ist eine Arbeitstiefe bis 15 cm möglich. Strategie: Mit einer Arbeitstiefe von wenigen Zentimetern sorgt der Nachstriegel für einen Strohschleier an der Oberfläche, der mit einem Feuchtklima für eine gute Keimung sorgt. Unkraut wird lose an der Oberfläche abgelegt. So werden bei einem weiteren Durchgang die aufgelaufenen Pflanzen an die Oberfläche gebracht und vertrocknen. Optional ist eine Einrichtung für Reihen- und Breitsaat möglich und eine Walze für die Rückverfestigung. (Bild: zvg)

Der Urasi von Carré schneidet mit einem Überlappungsbereich von 80 mm ganzflächig ab. Neben der flachen Bearbeitung ist auch eine Arbeitstiefe bis 15 cm möglich. Die Maschine wird vorne und hinten mit Tasträdern geführt. Der Urasi wird von 3 bis 6 m Arbeitsbreite angeboten. Strategie: Anzahl Durchgänge je nach Unkrautdruck. Erster Durchgang flach, um Unkrautsamen nicht zu begraben. Zweiter Durchgang nach dem Auflaufen von Unkraut, Ungräsern und Ausfallkulturen. Bei Mulchsaat der Folgekultur die weiteren Durchgänge mit etwas mehr Arbeitstiefe, um die Strohmenge im Oberboden zu reduzieren und die Auflaufbedingungen zu verbessern. Ab nächster Saison ab Werk mit Sägerät verfügbar. Aktuelle Vorserienmodelle zum Beispiel mit Krummenacher-Sägerät aufrüstbar. (Bild: zvg)

Väderstad Carrier Crosscutter Disc-Kurzscheibenegge mit Arbeitsbreiten von 3 bis 12 m. Verschiedene Scheiben für unterschiedliche Arbeitseinsätze. Für die ultraflache Arbeitstiefe bei der Feldhygiene kommt die Crosscutter-Scheibe zum Einsatz. Bei 2 bis 3 cm Arbeitstiefe wird durch die hohe Schnittintensität der Scheiben das Material ganzflächig zerkleinert und zermulcht. Ernterückstände, Ausfallgetreide und Unkrautsamen werden mit feiner Erde umhüllt. Dies fördert die Verrottung wie auch die Keimung. Hohe Arbeitsgeschwindigkeit und weniger Verschleiss gegenüber Flügelscharen. Strategie: Nach der Ernte 3 cm Arbeitstiefe, Körner mit Erde umhüllen und rückverfestigen mit dem Nachläufer für eine gute Keimung. Etwa zehn Tage später Durchgang mit etwas mehr Arbeitstiefe, um die Keimlinge zu zerstören. Mit aufbaubarem Säkasten kann die Maschine zu einer Sämaschine erweitert werden. (Bild: zvg)

Lemken Karat mit Gänsefussschar KG 37-H Delta-Cut. Die 370-mm-Flügelschar kann mit Schnellwechselsystem montiert werden. Flacher Winkel bringt sicheren Schnitt mit wenig Mischeffekt. Sichere Überlappung bei 30 cm Strichabstand. Strategie: Mit flacher Einstellung Keimbedingungen für Ausfall-körner und Samen schaffen und diese im weiteren Durchgang wieder vom Boden lösen. Saat mit Lemken SeedHub verteilt die Saat vor dem Nachläufer in den Erdstrom. (Bild: zvg)

Kverneland Turbo für Dreipunkt und gezogen mit 3 bis 8 m Arbeitsbreite. Vierbalkiger Grubber von 3 bis 20 cm Arbeitstiefe mit diversen Scharformen. Verschiedene Nachläufer möglich. Alternativ mit einem Fingerstriegel, um Wurzeln zu enterden. Strategie: Vibrierende Zinken sorgen bereits bei flacher Arbeit für eine Durchmischung mit Erde und gute Keimvoraus-setzungen für Unkraut und Ausfallgetreide auf dem Stoppelfeld. Sägerät für Gründüngungen usw. kann aufgebaut werden. (Bild: zvg)

Kuhn Prolander für Dreipunkt und gezogen mit Doppelstabwalze und Saatstriegel. S-förmige Federzinken sorgen für vibrierende Wirkung. Scharspitzen mit 60 mm bis Gänsefussscharen mit 20 mm möglich. Arbeitstiefen 3 bis 15 cm. Strategie: Feldhygiene braucht Schlagkraft, wenn man Unkräuter mechanisch bekämpfen will. Nach der Ernte Oberfläche leicht aufreissen, Feinerde machen und Unkrautsamen und Ausfallgetreide zum Keimen bringen. Mit zweitem Durchgang das aufgelaufene Grünmaterial bekämpfen und allenfalls gleichzeitig eine Zwischenfrucht säen. Saat mit Fronttank und Ablage vor der Walze oder direkt hinter der Säschar möglich. (Bild: zvg)

Treffler TGA (Dreipunkt) oder TG (gezogen). Flache Arbeit ab 2 cm Arbeitstiefe. Zinken am Rahmen drehbar gelagert und mit Blattfederpaket belastet. Zinkendrehpunkt vor der Scharspitze hält Position von Gänsefussscharen stabil, weicht nur nach hinten und oben aus. Seitliches Ausweichen nicht möglich für ganzflächigen Schnitt mit 8 cm Überlappung. Tiefenführung über Tandemstützräder. Strategie: Feldhygiene wird immer wichtiger, deshalb Ausfallsamen direkt nach der Ernte mit 2 cm Arbeitstiefe leicht mit Erde bedecken zum Auflaufen. Zweiter Durchgang oder weitere als Unkrautkur. Wurzelunkräuter mit ca. 12 cm Arbeitstiefe ganzflächig schneiden und mit dem Folgestriegel an der Oberfläche enterden und vertrocknen.Saat mit Aufbau- oder Fronttank mit Ablage hinter den Zinken möglich. (Bild: zvg)

Kurz & bündig - Mechanische Feldhygiene wird immer wichtiger, da chemische Möglichkeiten ausdünnen. - Bei groben Bodeneingriffen verdunstet jedoch viel Wasser. - Eine Arbeitstiefe von weniger als fünf Zentimetern senkt die Wasserverdunstung. Ausfallgetreide und Unkrautsamen stören bei der Feldhygiene. Mit dem Ausfallgetreide soll nicht noch ein weiteres Mal die gleiche Kultur auflaufen. Das torpediert die…