Die Nachfrage nach Bio-Soja bleibt weiterhin hoch. Während der Bedarf an Speisesoja langsam wächst, verzeichnet die Nachfrage nach Futtersoja einen rapiden Anstieg. Entscheidend für die Sojaernte ist, den perfekten Zeitpunkt zu erwischen. Die Bohnen sollten bei der Ernte einen Feuchtigkeitsgehalt von 14 bis 16 Prozent aufweisen. Liegt die Feuchtigkeit unter 12 Prozent, besteht die Gefahr, dass die Bohnen brechen – was den Ertrag und die Lagerfähigkeit reduzieren kann. Sommertrockenheit kann dazu führen, dass die Schoten bereits sehr früh reif sind und im schlimmsten Fall aufplatzen.

Ob die Sojakultur bald dreschreif ist, lässt sich durch folgende Anzeichen erkennen:

  • Gelbe, abfallende Blätter
  • Bohnen bewegen sich in der Schote
  • Schote rasselt beim Schütteln

Nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell fahren

Besondere Sorgfalt ist bei der Ernte von Speisesoja geboten. Bevor mit dem Dreschen begonnen wird, müssen alle Unkräuter aus dem Feld entfernt werden, um eine mögliche Verunreinigung der Ernte zu verhindern. Auch Sonnenblumen, Mais oder Raps, die sich zwischen den Sojapflanzen befinden könnten, müssen beseitigt werden.

Ein entscheidendes Detail ist zudem der Hülsenansatz der Sojabohnen, der sich in Bodennähe befindet. Um Ernteverluste zu minimieren, ist beim Dreschen Vorsicht gefragt. Ziel ist es, möglichst alle Schoten zu dreschen. Die optimale Fahrgeschwindigkeit liegt bei 4 bis 5 km/h. Wird schneller gefahren, entstehen Schnitthülsen. Bei zu langsamer Fahrt kann es zu Schlagschäden kommen. Um die Körner zu schonen, wird eine niedrige Drehzahl von etwa 400 U/min empfohlen.

Eine erfolgreiche Ernte kann bereits im Vorjahr geplant werden. Die Höhe des Hülsenansatzes ist von Faktoren wie der Saatgutqualität und der Aussaattechnik abhängig. Ein ebenes und steinfreies Saatbett erleichtert die Ernte und führt zu geringerer Verunreinigung.