Auch im Biolandbau gilt, den Boden möglichst immer bedeckt zu halten. Nach der Ernte sollten möglichst rasch Gründüngungen gesät werden, um den Boden zu schützen, Bodenlebewesen zu fördern und die Energie der Sonne via Fotosynthese nutzen zu können. Doch auf Stoppelfeldern mit Problemunkräutern ist eine Unkrautkur einer sofortigen Ansaat vorzuziehen.
Mehrjährige Wurzelunkräuter mechanisch regulieren
Mehrjährige Wurzelunkräuter wie Ackerkratzdistel, Quecke, Blacke oder Ackerwinde sind mechanisch nur auf dem Stoppelfeld grossflächig regulierbar. Der Grundsatz ist: bei heisser Witterung Wurzelunkräuter ganzflächig unterschneiden und anschliessend mit einer weiteren Überfahrt die Wurzeln an die Oberfläche ziehen.
Bei Blacken reicht ein einmaliges Unterschneiden in 15 cm Tiefe. Ackerkratzdisteln können mit mehrmaligem Unterschneiden geschwächt werden. Beim ersten Durchgang flach, nur etwa 5 cm tief unterschneiden und bei jedem weiteren Durchgang 3 bis 5 cm tiefer. Zwischen den Grubberdurchgängen sollen die Disteln neu austreiben können.
Ackerfuchsschwanz im Herbst bekämpfen
Auf Parzellen mit viel Ackerfuchsschwanz ist unmittelbar nach der Ernte nicht der richtige Zeitpunkt für eine Unkrautkur. Die Samen fallen im Sommer in eine Keimruhe und haben ihre Hauptkeimzeit von September bis Oktober. Eine Unkrautkur im Herbst ist somit sinnvoller. Allerdings dürfen die Samen bei der Stoppelbearbeitung nicht zu tief eingearbeitet werden. Denn die Samen keimen nur in den obersten 1 bis 3 cm. Werden sie tiefer vergraben, fallen sie in eine längere Keimruhe und bleiben bis zu elf Jahren keimfähig.
Eine mögliche Bekämpfungsstrategie ist: nach der Ernte mit minimaler Bodenbearbeitung eine Zwischenkultur säen, diese frühzeitig einarbeiten oder konservieren und anschliessend im Herbst eine Unkrautkur durchführen. Sollte Wintergetreide folgen, empfiehlt sich eine späte Saat nach der Hauptkeimzeit des Ackerfuchsschwanzes.