Das Zuckerrübenjahr 2024 gestaltet sich bislang als Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Aussaat wurde dieses Jahr zwar früher vorgenommen als im Vorjahr, jedoch wurden die meisten Felder bei zu nassen Bedingungen bearbeitet und gesät. Trotz dieser Widrigkeiten liefen die Zuckerrüben regelmässig auf, wodurch an den meisten Standorten die optimale Bestandesdichte erreicht wurde.
Der nasse Frühling hat anschliessend jedoch dazu geführt, dass sich die schlechten Aussaatbedingungen ein weiteres Mal rächten. Vielerorts blieb das Wasser in den Rübenparzellen stehen. Folglich fehlte den Rüben Sauerstoff, wodurch sie ihr Wachstum einstellten und die Blätter sich gelb verfärbten. Teilweise fanden diese Symptome dermassen ausgeprägt statt, dass es fraglich ist, ob an diesen Stellen jemals der Reihenschluss erreicht wird. Der Cercospora-Blattfleckendruck ist zwar vorhanden, jedoch aufgrund des späten Reihenschlusses und des lange kühl gebliebenen Wetters eher schwach ausgeprägt. Die Ergebnisse der ersten Ertragserhebung zeigen, dass vor allem die Ostschweizer Anbauflächen teils stark unter den dürftigen Bedingungen litten. Die Erträge liegen hierbei rund 15 dt unter dem Fünfjahresmittel.
Anders sieht die Situation im Westen aus. Dort liegen die Erträge im erfreulichen Schnitt der letzten Jahre. Die momentanen warmen und sonnigen Bedingungen helfen den Rüben bei der Kompensation des schlechten Frühjahres. Solange neben diesem schönen Wetter in regelmässigen Abständen Niederschläge fallen, kann davon ausgegangen werden, dass die Zuckerrüben noch einiges an Ertrag zulegen werden.