Der Titel des Dokumentarfilms «Wettlauf mit dem Tod – Die Invasion der Borkenkäfer» ist eher abschreckend. Aber die Dokumentar-Serie «Echt» des ostdeutschen MDR Fernsehen hat ihre Qualitäten.
«Der Borkenkäfer ist die schlimmste Katastrophe für unseren Wald. Die grösste Katastrophe des Jahrhunderts, die wir hier im Thüringer Wald so noch nie erlebt haben», erklärt Oberförster Ronny Eckhardt in seinem Fichtenwald im ostdeutschen Bundesland Thüringen.
Eckhardt muss jene Fichten finden, die noch gesund aussehen – aber oft Hunderttausende Borkenkäfer pro Baum tragen. Drei Generationen Borkenkäfer in einem Jahr – so etwas habe es noch nie gegeben.
Es ist das Erbe eines Jahres voller Wetter-Extreme: 2018 das grösste Niederschlags-Defizit aller Zeiten. Rund 40 Prozent weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt und so viele Hitzetage wie noch nie.
Die Fichten sind nicht mehr in der Lage, den Käfer mit eigenem Harz zu bekämpfen. Ihnen fehlt schlicht das Wasser. Und dann fegten noch zahlreiche Stürme und Orkane in den letzten Monaten durch den geschwächten Thüringer Wald.
Selbst, wenn Oberförster Ronny Eckhard die kranken Bäume identifiziert: Er kriegt sie kaum aus dem Forst, die Sägewerke zahlen nichts mehr. Der Markt ist überschwemmt von Schadholz aus Tschechien und dem Alpenraum. Die Forstbetriebe in Thüringen und Sachsen-Anhalt kämpfen ums Überleben – und brauchen eigentlich das Geld, um einen neuen Wald zu bauen. Ein Teufelskreis.
«Die Invasion der Borkenkäfer»
Dokumentarfilm
Mittwoch, den 15. Mai
21.15 Uhr im MDR Fernsehen