Im Norden von Bayern, entlang der Schleifen des Mains, erstreckt sich zwischen Spessart und Steigerwald das Weinanbaugebiet Franken. Schon die Römer hatten auf den sonnenbeschienenen Flächen Reben gepflanzt. Auf den Steilhängen wächst vor allem Silvaner, mit kräftigen und mineralischen Aromen.
Doch der Weinbau wird heute durch den Klimawandel bedroht. Vor allem in den Dörfern rund um Würzburg ergreifen die Winzer Massnahmen, um diese alte Kulturlandschaft zu schützen und zu bewahren.
Kräfte bündeln gegen den Klimawandel
Franken ist eine häufig verkannte Weinbau-Enklave mitten in Bayern – einer Region, die allgemein für ihre Hopfenfelder und die hohe Brauereidichte bekannt ist. Schon die Römer pflanzten Reben auf den sonnigsten Hanglagen. Die steil aufsteigenden fränkischen Weinberge liefern mineralische, kräftige Weissweine. Heute ist der Weinanbau in der Region durch den Klimawandel bedroht: Bodenerosion und Trockenheit machen den charakteristischen fränkischen Rebsorten zu schaffen.
Mit vereinten Kräften versuchen Winzer und Wissenschaftler, das fränkische Weinbauerbe zu retten. Die Winzer müssen immer kreativer werden, um die lange Geschichte ihrer Weinberge zu bewahren. Manchmal bedeutet Kreativität auch, alte manuelle Verfahren wiederzubeleben, die zwar äusserst mühsam sind, aber den Boden schützen.
Fast nicht mehr ohne Bewässerung möglich
Der junge Winzer Markus Müller hat sich mit rund 40 anderen Weinbauern zusammengetan, um eine gemeinsame Bewässerungsanlage zu bauen. Daniel Hessdörfer von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau forscht seit über 20 Jahren zum Wein von morgen, der sich an extreme Temperaturen und starke Regenfälle anpasst. Auf dem Weinberg des Instituts züchtet er alte Rebsorten nach, die dem Klimawandel in den kommenden Jahren besser standhalten sollen.
Mehr zur Sendung:
«Die wunderbare Welt der Weine – Herausforderung Klimawandel» wird ausgestrahlt am Mittwoch, 28. September 2022 um 11.35 Uhr auf Arte. Online ist die Sendung verfügbar vom 21. September bis 27. November 2022. Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.