Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe, die sie zum Wachsen brauchen. Durch unsere Nahrung nehmen wir diese auf – und scheiden dann viele von ihnen mit unserem täglichen Toilettengang wieder aus. Nährstoffe, die als Klärschlamm enden und zu einem Grossteil verbrannt werden.

Kreislaufwirtschaft statt verbrennte Nährstoffe

Diese Nährstoff-Einbahnstrasse wollen junge Unternehmen jetzt aufbrechen. Menschliche Ausscheidungen sehen sie als wertvolle Nährstoff-Ressource, die es uns ermöglichen könnte, Frischwasser und energieaufwendig produzierte Düngemittel zu sparen – kurz, nachhaltiger zu leben.

Sie wollen von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft und bauen Toiletten, die Kot und Urin trennen. Denn das ist die Voraussetzung dafür, dass aus unserem täglichen Geschäft hygienischer Recycling-Dünger entstehen kann, der auf den Acker kommt, um unserer Nahrung das Wachstum zu ermöglichen.

Tabubruch nötig

Aber dürfen kompostierte menschliche Fäkalien in Form von nährstoffhaltigem Dünger eigentlich aufs Feld? Welche rechtlichen und politischen Hürden müssen die Initiatorinnen und Initiatoren der Sanitär- und Nährstoffwende nehmen? Kann es gelingen, dass der Nährstoff-Kreislauf geschlossen wird? Und nicht zuletzt: Ist unsere Gesellschaft bereit, ein Tabuthema anzugehen?

Eine Sendung von Anna Goretzki.

Mehr zur Radio-Sendung:

«Auf dem Weg zur Sanitärwende? Wenn Kot zu Kompost auf dem Acker wird» wird ausgestrahlt am Dienstag, 26. April um 19.30 Uhr auf dem Deutschlandfunk Kultur oder ist unter diesem Link schon vor der Sendung hörbar.