Stoppelfelder sind momentan noch einige Wochen entfernt. Dennoch muss sich jeder Landwirt überlegen, wie er nach der Getreideernte die Stoppelbearbeitung angehen will.
Der Moment, in dem die Ernte eingebracht ist, gewinnt der Feldhygiene wegen immer stärker an Bedeutung. In dieser Phase lässt sich Unkraut mechanisch bekämpfen und das Feld bis zur nächsten Hauptkultur säubern.
Das ist ja nun nichts wirklich Neues. Bloss: Das Umfeld und die Bedingungen für diese Arbeit werden immer anspruchsvoller. Meistens herrscht im Sommer grosse Trockenheit. Deswegen sollte der Boden nicht zu oft und nicht zu intensiv bearbeitet werden, weil dann zusätzlich Wasser verdunstet.
Der Unkrautdruck nimmt zu
Zugleich dürfen auch immer weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Oder Landwirte verzichten sogar freiwillig darauf, weil extensive Anbauverfahren gefördert werden. Aus beiden Gründen besteht nach der Ernte ein noch höherer Druck auf dem Stoppelfeld, da sich in der geernteten Kultur Unkraut besser entwickeln kann. Wer dann noch von Feldhygiene spricht und an die nächste Hauptkultur denkt, kann ein Stoppelfeld nicht einfach sich selbst überlassen.
Allerdings gibt es auch andere Feldhygienemassnahmen. Dabei kommt statt des Maschineneinsatzes eine Begrünung zum Zug. Sie wird ausgesät und soll Ausfallgetreide und Unkrautsamen unterdrücken. Dabei wird der Boden vor zu viel Bearbeitung verschont und es wird Biomasse gebildet, die letztlich den Humusgehalt verbessert.
Zu trocken für den Pflug
Die Bedeutung der Stoppelbearbeitung nimmt zu. Doch der gute alte Pflug, der – gekonnt eingesetzt – für einen sauberen Tisch sorgen würde, ist keine gute Alternative. Denn bei seinem Einsatz im Stoppelfeld verdunstet viel Bodenwasser, welches zu dieser Jahreszeit meistens ohnehin knapp ist.
In der Theorie sind die verschiedenen Möglichkeiten für eine erfolgreiche Feldhygiene einfach und klar. In der Praxis sieht es anders aus: Weil das Wetter der Faktor Nummer eins in der Landwirtschaft ist, ist der Alltag herausfordernd.
Die Standardlösung dafür, was auf dem Stoppelfeld zu tun ist, gibt es nicht. Die Bearbeitung bleibt jedes Jahr eine neue Herausforderung. Wichtig ist: Offen sein, sich informieren und auch mal etwas Neues probieren, das sich bei einem erfahrenen Berufskollege bewährt hat.