Husten, Schnupfen, Fieber – nicht nur wir Menschen, sondern auch die Kälber erkranken in der kälteren Jahreszeit häufiger an einer Atemwegserkrankung und einer Grippe. Im Herbst und Winter tragen Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und die Umstellung von Herbst- auf Winterfütterung wesentlich dazu bei, dass die Körperabwehr der Kälber überfordert ist.
Dass jüngere Kälber so leicht an Grippe erkranken, hat zwei Gründe. Zum einen sind ihre Lungen nach der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet und zum anderen muss sich ihr Immunsystem zuerst entwickeln. Die Lungenreife ist erst nach einem Lebensjahr abgeschlossen. Daher ist auch in der Mutterkuh-Haltung die Sicherstellung einer korrekten Kolostrumfütterung nach der Geburt das A und O, um die Kälber mit hochwertigen Antikörpern zu versorgen.
Es bestehen zwei mögliche Impfstrategien
Schutzimpfungen im Spätsommer und Anfang Herbst dienen dazu, die Kälber bestmöglich zu schützen. Dabei kann ein intranasaler Lebendimpfstoff eingesetzt werden, welcher nach wenigen Tagen wirkt. Jedoch hält dieser Schutz nur etwa drei Monate an.
Eine Alternative stellt eine intramuskuläre Impfung dar. Das erfordert eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen. Die erste sollte im Herbst bereits erfolgt sein. Der Schutz hält etwa sechs Monate an und deckt somit das Winterhalbjahr ab. Werden auch Faktoren wie Fütterung und Stallklima beachtet, sind die Kälber auf die kommende Herbst- und Winterperiode gut vorbereitet.