Trittschäden und stark morastige Weideeingänge sollten möglichst in einem verträglichen Rahmen gehalten werden. Passieren die Weidetiere stark morastige Stellen, verschmutzen sie folglich noch mehr Futter. Verschmutztes Futter wird gemieden, womit die Tiere für die Futteraufnahme noch mehr herumlaufen. Mit der Beschränkung der Weidezeit kann die Grasnarbe ebenfalls geschont werden, da die Futteraufnahme in dieser Zeit aktiver ist.
Sind die Weidebedingungen im Spätherbst sehr schlecht, sollte das Weiden besser eingestellt werden. Verursachte Weideschäden im Herbst verzeiht die Grasnarbe nicht.
Gras fausthoch einwintern
Nach Theorie sollten die geschnittenen Wiesenbestände vor dem Einwintern eine Grashöhe von 8 bis 10 Zentimeter aufweisen (fausthoch), Luzernebestände gar über 10 Zentimeter. Weidebestände sollten nur knapp fausthoch einwintern. Wer sein Grünland im Herbst zu tief nutzt, verschlechtert die Überwinterungschancen der Futterpflanzen. Lückige Bestände bieten beste Startbedingungen für Lückenfüller wie Gemeine Rispe oder Kräuter.
Zu hoch eingewinterte Grasbestände hingegen sind anfällig auf Schneeschimmel und erhöhen die Gefahr von Mäuseinvasionen. Lenkungsmassnahmen an der botanischen Zusammensetzung können nicht mit der Herbstnutzung gemacht werden. Sie sind im Frühjahr wirkungsvoller. Kann Grünland optimal eingewintert werden, wird es im kommenden Frühjahr grosse Erträge und Freude bereiten.
Um während der Wintermonate über genügend Lagerkapazität zu verfügen, sollte die Gülle im Herbst möglichst frühzeitig ausgebracht werden. Dabei sind übermässige Nährstoffgaben zu unterlassen. Sie fördern im Grünland vor allem die Kräuter, wobei Gräser weniger profitieren, was längerfristig zu einer Verkrautung der Wiesen führen wird.