Kurz & bündig
-Die Landtechnik wird immer stärker digitalisiert.
-Maschinen und Geräte sammeln Daten und binden sie in die Bewirtschaftung ein, zum Beispiel bei der Geräteeinstellung.
-Die künstliche Intelligenz wird autonome Arbeitsschritte optimieren.
Bei der Digitalisierung gehört die Landwirtschaft heute weltweit zu den führenden Branchen. Bei der mobilen Digitalisierung, bei welcher die Daten auf mobilen Endgeräten zusammenfliessen, zum Beispiel im Traktorterminal, sei die Landwirtschaft die Nummer drei nach der Flugindustrie und der Militärindustrie, sagte Jürg Minger, Präsident Schweizer Landmaschinenverband, an der Agrama gegenüber dem Sender Tele Bärn.
Die automatisierte Maschinensteuerung ist nur ein Bereich. Maschinen können eine Arbeit auch nach einem vordefinierten Auftrag durchführen und ihre Einstellung während der Arbeit verändern: Zum Beispiel Dünger teilflächenspezifisch gemäss einer Ausbringkarte mengengeregelt platzieren. Die Ausbringkarte wird anhand von Bestandesdaten wie Sensoren oder Bilddaten erstellt. Diese Daten definieren den Bestandeszustand und leiten eine passende Pflanzenbehandlung ab, welche auf die Ausbringkarte geschrieben wird.
Maschinen werden sich selbstständig einstellen
Auch die künstliche Intelligenz ist in der Landwirtschaft schon lange kein Fremdwort mehr. Es ist bekannt, dass KI-Systeme unzählige Daten verarbeiten können und Entscheide auf dem Feld bei der Maschineneinstellung selbstständig fällen können.
Durch das maschinelle Lernen der KI wird noch mehr kommen. Besonders bei mechanischen Hackgeräten können die Werkzeuge durch immer mehr Präzision noch näher an der Kulturpflanze geführt werden. Der Ackerbau mit seinen komplexen Anforderungen bei den Aufzeichnungen kann von der Automatisierung profitieren. Besonders dann, wenn Felddaten zur Bewirtschaftungsweise und Mitteleinsätze zuverlässig und automatisch ins Farmmanagement-System übertragen werden. Bei der Innenmechanisierung gehört die Automatisierung bei vielen Betrieben bereits zum Standard. Viele LandwirtInnen nutzen einen Melk-, Fütterungs- oder Mistroboter. Diese Geräte erleichtern die tägliche Arbeit und können Personal einsparen. Je nach Ausstattung kann ein Melkroboter oder ein Aktivitätssensor Daten zu jedem Tier erfassen und einen Rückschluss zu seiner Gesundheit machen. Wenn Daten aus dem Rahmen fallen, wird der Tierhalter informiert.
Nebenerwerbsbetriebe investieren in Automatik
An der Agrama 2024 konnte ein klarer Trend festgestellt werden: Immer mehr Nebenerwerbsbetriebe automatisieren sich. Es sind nicht mehr nur Grossbetriebe, welche den Arbeitsaufwand mit Robotik reduzieren wollen.
Nebenerwerbsbetriebe suchen vor allem einfache Automatisierungen ohne grosse Datenlieferungen. Die Arbeitserleichterung steht im Vordergrund. Technikanbieter zeigten sich bei Gesprächen an der Agrama 2024 erstaunt und natürlich auch erfreut darüber, dass beispielsweise Fütterungsroboter nicht nur bei Gross-, sondern auch bei Nebenerwerbsbetrieben Anklang finden.
Wenn das Personal auf einem Betrieb fehlt, kann mit der Arbeitserleichterung durch Automatisierung der Nebenerwerb trotzdem aufrechterhalten werden, wenn während der Absenz zu Hause der Roboter das Futter nachlegt.
Geräteträger gegen zu hohe Achslasten bei Gerätekombinationen
Ackerbaubetriebe und Lohnunternehmer bewegen sich oft am Limit beim Strassenverkehrsgesetz. Die Maschinen für den kombinierten Einsatz reizen die zulässigen Gesamtgewichte am Traktor aus. Aus Kostengründen kann jedoch nicht auf die kombinierte Bewirtschaftungsweise verzichtet werden. Zudem können Überfahrten reduziert werden.
Der deutsche Hersteller Eidam hat einen Anhängegeräteträger entwickelt. Dieser hat eine Lenkachse und drei Anbauräume für Dreipunktgeräte. Sein Gewicht wird mit 1700 kg angegeben. Das Gesamtgewicht liegt bei 8,5 Tonnen. Die Walze, welche in der Mitte der Kombination arbeitet, kann am Hang lenken und mit GPS die Spur halten. [IMG 3]
Die Transporträder sind ebenfalls gelenkt für ein wendiges Rangieren. Natürlich braucht auch eine solche Maschine viel Elektronik, damit die Gerätesteuerung mit den drei Anbauräumen eingestellt, geregelt und kontrolliert werden kann.