Jasmine Baumann, Redaktorin bei der «BauernZeitung», arbeitet gern mit den Händen, an der frischen Luft und mit Tieren. Sie hat die Landwirtschaftslehre und danach die Ausbildung an der HAFL gemacht. «Es gibt keinen anderen Job, der so abwechslungsreich ist. Und das positive Beispiel vom Bauernhof meiner Gotte hat mich besonders motiviert», erklärt sie.

«die grüne»-Redaktor Sebastian Hagenbuch hat riesige Freude daran, mit einer Super-Maxx-Federzahn-Egge übers Feld zu fahren. Der HAFL-Absolvent mag «Action», seine Selbstständigkeit und das Vielseitige an der Landwirtschaft.

Adrian Krebs, Agronom ETH und heute Chefredaktor der «BauernZeitung» hat das Bauern im Blut. Vielleicht sei das vom Grossvater auf ihn übergegangen, fragt er sich. «Landwirtschaft ist eine tief sitzende Faszination und meine Passion, die mich noch nie gelangweilt hat. Und obwohl ich keinen Quadratmeter Land besitze, fühle ich mich wie ein Bauer», so Krebs.

Die Mini-Umfrage in den Redaktionen von «BauernZeitung» und «die grüne» zeigt das ganze Spektrum von Beweggründen, im Berufsfeld Landwirtschaft eine Ausbildung zu machen. Und in diesem Bereich zu bleiben und sich darin weiter zu entwickeln.

Das Berufsfeld Landwirtschaft ist mit sieben Berufen bereits in der Grundbildung vielfältig

Aktuell umfasst das offizielle Berufsfeld Landwirtschaft sechs Berufe der dreijährigen Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Dazu kommt die Lehre als Agrarpraktikerin. Das ist eine zweijährige Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA). Die Berufe Landwirt, Geflügelfachfrau, Gemüsegärtnerin, Obstfachmann, Winzerin und Weintechnologin sind Abschlüsse mit Fähigkeitszeugnis.

In den Berufen Landwirt, Geflügelfachmann, Gemüsegärtner, Obstfachfachmann und Winzer kann der Schwerpunkt Biolandbau erworben werden.

Die Attest-Ausbildung als Agrarpraktiker gibt es in den Fachrichtungen Landwirtschaft, Spezialkulturen und Weinbereitung.

Diese sieben Berufe betreut die «Organisation der Arbeitswelt OdA» AgriAliForm. Zum Kreis der Berufe rund um die Landwirtschaft gehören auch die Pferdeberuf-Ausbildungen und der Landtechnik. Diese werden aber von anderen OdA betreut.

An den SwissSkills, die vom 12. bis 16. September in Bern stattfinden, nehmen aus dem Berufsfeld Landwirtschaft Landwirte, Winzer, Weintechnologen, Gemüsegärtner und Vertreter der Pferdeberufe an den Wettbewerben teil. Die jungen Berufsleute messen sich untereinander – im Wissen, dass ihnen viele Wege offenstehen.

Wer eine Attestlehre absolviert, ist meist eher praktisch als schulisch begabt. «Es kann sein, dass jemand während der Lehre ‘den Chnopf uftuet’», wie es Martin Schmutz, Leiter Agriprof beschreibt. Dann dauert es zwei zusätzliche Jahre, um das Fähigkeitszeugnis zu erlangen. Wer nach der EFZ-Lehre merkt, dass ihm ein anderer Landwirtschafts-Beruf besser zusagt, kann dieses zusätzliche Zeugnis in einem Jahr erarbeiten.

Die Karriere kann vom Hof an die ETH – und sowohl ins Büro wie auf den Bauernhof führen

Nach einigen Jahren Berufserfahrung bringt vielleicht eine erste Weiterbildung Schwung in den Alltag. Eine Höhere Fachschule steht allen Berufsleuten offen, die ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis haben oder einen gleichwertigen Abschluss und mehrjährige Berufserfahrung.

Für den Besuch eine Fachhochschule braucht es eine Berufsmaturität – erlaubt sind Studienrichtungen, die mit dem eigenen Beruf verwandt sind.

Wer zusätzlich zum eidgenössischen Berufsmaturitätszeugnis die Passerellen-Ergänzungsprüfung bestanden hat, kann sich an einer schweizerischen universitären Hochschule UH oder Pädagogischen Hochschule PH immatrikulieren. Die Passerellenprüfung kann im Selbst-Studium oder mit einem Passerellenkurs vorbereitet werden.

Der akademische Weg muss nicht zwingend auf dem Bürostuhl enden. Mischformen sind möglich: Simon Briner, persönlicher Mitarbeiter von BLW-Direktor Bernard Lehmann, hat am 1. Januar 2018 den Hof seiner Eltern übernommen. Dafür hat Briner sein Pensum im Bundesamt für Landwirtschaft auf 70 Prozent reduziert. Briner hat an der ETH studiert und dissertiert.

Ihn fasziniert es, mit der Natur zu arbeiten, zu säen und zu ernten. Den Hof hat er nun auf Bio umgestellt, neu hat er Heidelbeeren angepflanzt. «Das Nebeneinander der beiden Aufgaben funktioniert erstaunlich gut», freut er sich.