In diesem Fall passt die Phrase: Start-ups im Lebensmittel-Bereich schiessen wie Pilze aus dem Boden. Und sie scheinen relativ leicht an Geld zu kommen. Allein Infarm bekam dieses Jahr 100 Millionen Dollar von einem Risikokapital-Investor zugesprochen.
Infarm hat ein interessantes Geschäftsmodell: Infarm verkauft die Mini-Farmen nicht, sondern stellt sie zur Verfügung. Migros und Co. kaufen die Setzlinge und übernehmen die Kosten für Strom und Wasser. Die Mini-Farmen werden von Infarm via Cloud gesteuert. Zwei Mal pro Woche kommt ein Mitarbeiter vorbei, erntet, legt die Pflanzen in eine Ablage und setzt neue ein. Auch Restaurants sind Kunden bei Infarm.
Man muss sich mal die Dimensionen vorstellen: 100 Millionen Dollar für ein Unternehmen, das zu diesem Zeitpunkt etwa 400 Minifarmen mit je 150 Pflanzplätzen in Betrieb hatte. Auf dem Feld angebaut, würden diese Pflanzen nicht einmal eine Are Land beanspruchen. Von solchen Beträgen können Forscher, die sich mit der Landwirtschaft auf und in der Erde beschäftigen, nur träumen.
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Und es sind nicht die ersten Millionen: Erst vor einem Jahr hat ein anderer Investor 25 Millionen Dollar in Infarm gepumpt. Vor sechs Jahren bestand das Unternehmen noch aus drei jungen Leuten, die in einer Garage in Berlin Kreuzberg frische Kräuter für den Eigenbedarf anbauten. Inzwischen beschäftigen sie laut eigenen Angaben 250 Mitarbeiter.
Sie haben alle einen tollen Internetauftritt, in dem sie die Welternährung und die normale Landwirtschaft in Frage stellen. Dagegen wollen sie angehen mit pestizidfreien Lebensmitteln, die in einer perfekten und klinisch reinen Umgebung direkt neben den Konsumenten produziert werden. In ihren Systemen gibt es keine Bauern mehr, sondern nur noch Techniker mit Schutzkleidung und Mundschutz.