Was bisher geschah
- «die grüne» berichtet laufend, was im Ressourcenprojekt Staffelkulturen passiert, und begleitet die beiden Kulturkombinationen Weizen-Soja und Zuckerrüben-Körnermais von der Saat bis zur Ernte auf dem Betrieb von Reto Minder aus Jeuss FR.
- Im Ressourcenprojekt Staffelkulturen werden auf einer Parzelle zwei Kulturen zeitlich gestaffelt gesät und geerntet. Ziel des Projektes ist es, Ressourcen wie Boden, Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel effizienter zu nutzen und die Flächenproduktivität zu erhöhen.
- Weizen-Soja: In der letzten Ausgabe wurde von der Cultan-Düngung beim Weizen berichtet, wobei nur die Weizenreihen gedüngt wurden. Die Streifen für das noch nicht gesäte Soja blieben ungedüngt. Somit wird die Normdüngermenge pro Hektare reduziert.
- Eine erste Herbizidbehandlung erfolgte mit Artist, welches für Weizen und Soja verträglich ist.
- Zuckerrüben-Körnermais: Die Smart-Zuckerrüben wurden am 2. April 2025 direkt in eine abgefrorene Gründüngung gesät.
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Nachdem die Smart-Zuckerrüben bereits gesät wurden, erfolgte der erste Herbizid-Split mit Conviso One am 22. April 2025 vor der Maissaat. Somit sind die Schächte, in welche der Mais hinein gesät wird, bereits sauber. Conviso One ist sowohl verträglich für Smart-Zuckerrüben wie auch für Mais. Einen Monat nach der Zuckerrüben-Saat erfolgte die Maissaat am 1. Mai.
Mittels Direktsaat wurden nach vier Reihen Zuckerrüben jeweils zwei Reihen Körnermais gesät. Der Mais hat dank der hohen Bodentemperatur bereits fünf Tage nach der Saat gekeimt. Im Staffelkulturanbau ist die Düngung etwas anspruchsvoller, gerade wenn zwei Kulturen mit stark unterschiedlichen Düngungsanforderungen auf der Parzelle stehen, wie Körnermais und Zuckerrüben.
Kulturspezifische Düngung für Körnermais und Zuckerrüben
Deshalb hat Reto Minder dem Mais gleich eine Startdüngung zur Saat gegeben, und zwar in zwei Formen. Schnell verfügbarer Stickstoff und Phosphor wurden via Flüssigdüngung gleich in den Säschlitz zum Maiskorn gelegt. So kann der Maiskeimling von schnell verfügbaren Nährstoffen profitieren. Über eine zweite Schar wurde granulierter Sulfamid-Dünger ausgebracht. Dieser wurde in rund 5 cm Tiefe und 5 cm Abstand zum Saatkorn abgelegt. Somit ist genügend Abstand vom Dünger zum Saatkorn gewährleistet, um Verätzungen zu vermeiden.
Der Sulfamid-Dünger enthält 30 Prozent Stickstoff, 5 Prozent davon in Ammonium-Form und 25 Prozent als Amidstickstoff. Zusätzlich enthält der Dünger 10 Prozent Schwefel und 3 Prozent Magnesium. Dieser Dünger dient dem Mais als Depotdüngung für die spätere Entwicklung. Somit hat der Mais bereits 60 Einheiten Stickstoff erhalten. Etwa drei Wochen später soll mit einer Kopfdüngung mit Bor-Ammonsalpeter über die ganze Fläche die Düngung abgeschlossen werden. Reto Minder will dem Mais insgesamt 110 Einheiten Stickstoff geben, wie in der Düngernorm empfohlen. Die Zuckerrüben hingegen erhalten lediglich 50 Einheiten Stickstoff, um negative Auswirkungen auf die Zuckerausbeute zu vermeiden.
«Durch die lokale Düngergabe zum Mais kann ich ihn ausreichend mit Stickstoff versorgen und über die ganze Fläche gesehen gleichzeitig die Düngermenge reduzieren», erklärt Minder.
Die Grunddüngung mit chlorhaltigem Kali-60-Dünger erfolgte bereits im Herbst in die Gründüngung. Reto Minder weist darauf hin, dass nicht alle Kulturen chlorhaltige Dünger vertragen. Deshalb streut er den Kali-Dünger bereits in die Gründüngung, damit genügend Zeit bleibt, um das Chlor mittels Niederschlägen auszuwaschen.
Soja mittels Drillsaat in Doppelreihen gesät
Bei der Kombination Weizen-Soja wurde am 2. Mai Soja zwischen die Weizenreihen gesät (siehe Schema). In der Reinkultur Soja liegt die empfohlene Saatmenge bei 60 Körnern/m2. Für die Staffelkultur wählte Reto Minder 40 Körner/m2 für die Hälfte der Fläche (8 anstatt 16 Reihen), wodurch die Saatstärke pro Hektare insgesamt etwas höher liegt.
Aussergewöhnlich ist, dass Reto Minder jeweils zwei Sojareihen im Abstand von 18,75 cm Saat mittels Drillsaat, nicht Einzelkornsaat, zwischen den Weizen sät. Die Überlegung dahinter: Sobald der Weizen gedroschen wurde, haben die Sojapflanzen mehr Platz und Licht. Soja aber bestockt nicht wie Weizen, weshalb Minder mehr Körner innerhalb der Reihe sät und jeweils Doppelreihen sät.
«Ich bevorzuge die Doppelreihen-Saat wegen der besseren Verteilung der Pflanzen», erklärt Minder. Seine Überlegung ist, dass dadurch die Sojapflanzen mehr Schoten ausbilden, sobald der Weizen weg ist. Ausserdem deckt Soja den Boden schneller ab im Vergleich zur Einzelkornsaat.
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Düngung im Weizen abgeschlossen, im Soja weggelassen
In der letzten Ausgabe wurde über die Cultan-Düngung beim Weizen berichtet. Somit wurde die Düngung im Weizen bereits abgeschlossen. Die Sojareihen wurden mit dem Cultan-Verfahren ausgelassen. Soja wird nicht gedüngt, sondern mit Knöllchenbakterien vor der Saat geimpft. Eine erste Herbizidbehandlung mit Artist hat bereits stattgefunden, womit auch der Schacht für das Soja unkrautfrei blieb bis zur Saat.
Später wird in den Sojareihen wohl noch eine zweite Herbizidbehandlung nötig sein, je nachdem, wie schnell das Soja den Boden bedecken wird. Dazu wird Minder an seiner Feldspritze sogenannte Dropleg anbringen, womit spezifisch nur das Soja gespritzt wird.