Die Borstenhirse mag harmlos wirken, ist aber ein grosses Problem im Futterbau. Sie produziert viel Biomasse, hat jedoch kaum Nährwert und wird vom Vieh gemieden. Zudem kann sie Verletzungen an Lippen und Gaumen der Tiere verursachen. Ursprünglich aus warmen Ackerbaugebieten stammend, breitet sich die Borstenhirse durch die zunehmende Trockenheit rasant im Grünland aus.
Schnitthöhe mit Strategie – warum 8 cm entscheidend sind
Die Samen der Borstenhirse verbreiten sich über Maschinen, Futter oder Mist. Einmal etabliert, kann sie Lücken im Bestand intensiv genutzter Wiesen besetzen und wertvolle Futtergräser verdrängen. Eine wirksame Massnahme gegen die Borstenhirse ist eine angepasste Schnitthöhe. Wird die Wiese auf mindestens 8 cm geschnitten, fördert dies dichte und gesunde Grasbestände, die der Hirse weniger Platz zur Ausbreitung lassen. Die verbleibende Blattmasse der erwünschten Gräser beschattet zudem den Boden, wodurch die lichtliebende Borstenhirse in ihrer Keimung gehemmt wird.
Ein weiterer Vorteil: Die höhere Schnitthöhe schützt die Wachstumszone der Hauptgräser. Sie regenerieren schneller, Lücken bleiben geschlossen und die Konkurrenzkraft der Hirse wird reduziert. Dadurch wird nicht nur ihre Verbreitung eingedämmt, sondern auch die Samenbildung verringert.
Verseuchte Bestände silieren – Verbreitung stoppen
Ist die Borstenhirse bereits stark verbreitet, sollte auf eine gezielte Erntemethode geachtet werden. Stark von Borstenhirse betroffene Bestände sollten siliert und nicht als Dürrfutter genutzt werden, da die Samen in Heu überleben und sich weiter ausbreiten können. In Silage verlieren sie hingegen nach spätestens 30 Tagen ihre Keimfähigkeit. Besonders wichtig ist eine saubere Ernte: Bestände sollten möglichst früh geschnitten werden, bevor die Hirse Samen bildet. So wird ihr Fortpflanzungskreislauf unterbrochen und die Belastung in den Folgejahren reduziert.
Vielfältige Wiesenzusammensetzung als natürliche Konkurrenz
Neben der richtigen Schnittstrategie trägt eine artenreiche Wiesenzusammensetzung entscheidend dazu bei, die Ausbreitung der Borstenhirse zu unterdrücken. Tief- und oberflächenwurzelnde Pflanzen nutzen Wasser und Nährstoffe effizienter, sodass der Hirse weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Eine gezielte Gräser-Kräuter-Mischung, regelmässige Übersaaten und angepasste Düngung stärken die Wiese und verhindern Problempflanzen.
Trockenheitstolerante Gräser wie Knaulgras und Rohrschwingel sollten gezielt in Lücken nach dem Winter eingesät werden. Regelmässige Versamung fördert eine dichte Pflanzendecke. Eine frühe Frühlingsweide und die Übersaat rasenbildender Gräser helfen zusätzlich, die Borstenhirse zu verdrängen. Weitere Infos.