Die Hoffnung, dass bestehende Biogasanlagen auch nach dem Wegfall von KEV-Geldern weiterhin rentabel betrieben werden können, hat sich für den Moment zerschlagen. Die Verordnungen zum neuen Stromgesetz sehen für bestehende Anlagen keine wirtschaftliche Anschlusslösung vor, wenn dereinst der Vertrag der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) ausläuft. In den kommenden Jahren werden immer mehr Anlagen in diese Situation geraten.

40 Prozent der Stromerlöse fallen weg

Ökostrom Schweiz ist der Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten mit über 200 Mitgliedern. Gemäss ihnen fehlen den Anlagenbetreibern rund 40 Prozent des Erlöses nach dem Auslauf der KEV. Berechnungen des Verbands haben gezeigt, dass die vom Bundesrat verabschiedeten Rahmenbedingungen nicht ausreichen, um die Wirtschaftlichkeit bestehender landwirtschaftlicher Biogasanlagen zu sichern.

Die Politik muss nachbessern und den Fortbestand sichern

Beim Verband hofft man, dass hier nachgebessert wird und politische Lösungen für den Fortbestand solcher Anlagen gefunden werden können. Bestehende Anlagen seien praxiserprobt und an optimalen Standorten gebaut, dies müsse weiter genutzt werden, sagt Michael Müller, Präsident von Ökostrom Schweiz. Der Fortbestand von bestehenden Biogasanlagen sei wichtig, um die Biogasproduktion in der Schweiz langfristig zu sichern.

Für neue Biogasanlagen sieht es gut aus

Für neue Biogasprojekte ist Ökostrom Schweiz mit den präsentierten Vergütungen zufrieden. Hier wird ein System mit gleitender Marktprämie eingeführt. Ähnlich wie bei der KEV kann mit einem garantierten Preis für 20 Jahre geplant werden. Mit der gleitenden Marktprämie hängt die Unterstützung von der Marktpreisentwicklung ab und soll eine konstante Rendite sicherstellen.

So funktioniert die Biogasanlage

AboVideoMeisterlandwirt Peter Mürner baute die Biogasanlage mit viel Eigenleistungen. Als Baupolier realisierte er den Fermenter in Eigenregie.Schlau bauen BiogasanlageKühe sorgen für Strom und WärmeMittwoch, 18. September 2024 Hofdünger, Ernterückstände und Bioabfälle werden in einen luftdichten Fermenter eingebracht. Dort ist die Temperatur um die 50 ° C, damit für Mikroorganismen ideale Bedingungen für die Vergärung geschaffen werden. Das produzierte Gas gelangt in einen Speicher und dann in ein Blockheizkraftwerk, in welchem Strom und Wärme produziert werden. Die Wärme heizt den Fermenter und allfällige Wärmeverbünde.

Andernfalls ist auch eine Gasaufbereitung möglich, bei der das Gas anschliessend ins Gasnetz gespeist werden kann. Die Biogasproduktion ist wetterunabhängig und damit konstant.